18-Jährige angeklagt

Prozess: Mädchen (14) starb an Drogencocktail

Gericht
22.12.2025 18:00

Statt dem sterbenden Mädchen zu helfen, sollen zwei Burschen (18) lieber die Drogen vor der Polizei versteckt haben. Vor Gericht meinen die beiden nun, alles richtig gemacht zu haben. Auch sie sammelten traurigerweise schon in frühen Jahren Erfahrungen mit Suchtgift.

„Wie gefühllos kann man eigentlich sein. Das muss ich jetzt echt einmal sagen“, bricht es aus Richterin Daniela Zwangsleitner heraus. Im Saal 401 im Wiener Landl geht es um eine echte Tragödie. Anfang Juni starb eine erst 14-Jährige an einer Drogenüberdosis. Und statt dem sterbenden Mädchen zu helfen, sollen zwei 18-Jährige zuerst das Suchtgift vor der Polizei versteckt haben. Laut Strafantrag riefen sie erst nach einer Stunde die Rettung. Dann sollen sie unberührt munter weitergefeiert haben ...

Cannabis, Kokain und „Pink Cocaine“
Wegen grob fahrlässiger Tötung sitzen die beiden jungen Männer nun auf der Anklagebank. Sie erzählen, wie sie schon früh auf Abwege gekommen sind. Der erstangeklagte Österreicher begann mit 16 Jahren Drogen zu nehmen: „Quer durch. Ich hab’ alles konsumiert.“ Von seinem Vater erhielt er zum 18. Geburtstag mehrere tausend Euro – das floss sofort in Suchtgift.

Er besorgte auch den Stoff für die verhängnisvolle Party, breitete alles am Küchentisch in seiner Wohnung im 22. Bezirk zur freien Entnahme aus. Sein ehemaliger Schulkollege, er machte erste Drogenerfahrungen mit 12, erinnert sich: „Wir hatten Cannabis, Kokain und 2C-B.“ Also die Stardroge „Pink Cocaine“. An dem Suchtgift-Buffet bediente sich auch die 14-Jährige, für die Drogen leider nichts Unbekanntes waren.

Kein Zeitgefühl: „Herz hat irgendwann aufgehört zu schlagen“
Dass etwas nicht stimme, hätten die beiden erst gemerkt, als sie im Badezimmer lag – und Blut spuckte. „Da haben wir sofort die Rettung gerufen“, so einer der Burschen. Wegen der starken Berauschung fehle beiden jedes Zeitgefühl. „Irgendwann hat ihr Herz aufgehört zu schlagen.“

Laut Verteidigerin hätte sie zwölf verschiedene Substanzen im Blut gehabt. „Sie war in einer Gruppe unterwegs, wo jeder ständig Drogen konsumierte. Es ist hier ein Unglück geschehen“, so die Anwältin. Man braucht also einen Gerichtsmediziner. Vertagt.

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