Teilnehmer angezeigt

Graz: Pro-Palästina-Demo am Griesplatz aufgelöst

Steiermark
20.10.2023 17:58

Am Freitagabend fand laut der steirischen Polizei eine untersagte Demonstration am Griesplatz statt. Die Anwesenden sprachen sich für die palästinensische Seite im seit knapp zwei Wochen eskalierenden Nahost-Konflikt aus. Etwa 80 Menschen waren vor Ort.

Gegen 17 Uhr dürften sich die Demonstranten am Griesplatz versammelt haben. „Die Demonstration war eigentlich untersagt worden“, erklärt Polizeisprecher Fritz Grundnig gegenüber der „Krone“. 70 bis 80 Menschen waren trotzdem vor Ort und taten kund, dass sie im Gaza-Krieg auf der Seite Palästinas stehen.

Die Polizei war vor Ort und hat die Demo schnell aufgelöst. „Die Stimmung war ruhig, aber die Anwesenden haben sich den Anweisungen der Polizei widersetzt.“ Einige werden verwaltungsrechtlich angezeigt. Veranstalter sind die „Steirische Friedensplattform“ und die „Palästina Solidarität Österreich“.

Zu einer Festnahme sei es auch gekommen, allerdings nicht im Zusammenhang mit der Demonstration: Eine Person hatte keinen gültigen Aufenthaltstitel für Österreich und wurde nach dem Fremdenrecht festgenommen.

Pro-Palästina-Demo am 20. Oktober 2023 in Graz-Gries (Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
Pro-Palästina-Demo am 20. Oktober 2023 in Graz-Gries

14-jähriger Syrer wollte Graz „zerstören“
Erst am gestrigen Donnerstag sorgte ein Tiktok-Video für Wirbel. Ein Syrer (14), seit 2015 in Graz lebend, habe darin aufgerufen, die Landeshauptstadt zu „zerstören“. Ermittler forschten ihn aus, er wurde angezeigt. 

Ähnliche Demos hatten schon vergangene Woche etwa am Südtirolerplatz stattgefunden. Auch sie wurden von den Behörden untersagt und aufgelöst. Allerdings waren dort nur etwa 30 Menschen vor Ort.

Jüdische Community ist alarmiert
Unweit des Griesplatzes, an der Mur, liegt in Graz die Synagoge. Viele jüdische Mitbürger sind aktuell von Anfeindungen betroffen. „Ich bekomme E-Mails, die nicht gerade von Nettigkeiten geprägt sind“, berichtet Elie Rosen, Präsident der jüdischen Gemeinde in Graz, der „Krone“. Er befürchte, dass es mit einer israelischen Bodenoffensive zu einer „weiteren Täter-Opfer-Umkehr“ komme.

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