Mühsal an der Burg: „Die Nebenwirkungen“, ein geschwätziges Schuldrama von Jonathan Spector, erlebte seine deutschsprachige Erstaufführung
Ein Meisterwerk ist dem amerikanischen Journalisten Jonathan Spector da nicht gelungen, im Gegenteil: Sein Stück „Die Nebenwirkungen“ weiß bis zuletzt nicht, ob es eine Tragödie, ein Problemdrama oder Persiflage von beidem sein will. Aber als Hellseher verkörpert Spector Nostradamus-Format. Es geht um die selbstergriffenen Bobos im Beirat einer progressiven Privatschule, denen es die „woken“ Prinzipien schnell verschlägt, als im Gefolge einer Mumps-Epidemie nur noch geimpfte Kinder zum Unterricht dürfen. Das 2018 verfasst zu haben, ist allerhand.
Die Ausführung allerdings laboriert an Motivwirrnis und unscharfem Geschwätz, das der Regisseur Jan Philipp Gloger nur gottergeben nachbuchstabieren kann. Dass ein auf die Wand projizierter Internet-Chat den Höhepunkt des Abends markiert, sagt viel, wenn nicht alles. Markus Hering, Regina Fritsch, Zeynep Buyrac, Lilith Häßle und Maximilian Puls trifft keinerlei Schuld.
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