Ein Tiroler (57) erschlich für seinen klammen Verein mehr als 100.000 Euro Förderbeiträge. Selbst bereichert hat er sich dadurch nicht. Beim Prozess am Landesgericht Innsbruck nannte er ein anderes Motiv . . .
Sozialministerium und die Pensionsversicherungsanstalt waren die Geschädigten in diesem ungewöhnlichen Fall am Landesgericht Innsbruck. Im Interesse des Steuerzahlers flog der Fall nach einige Zeit aber auf.
Ich war überfordert und in Corona-Zeiten dem Burnout nahe.
Der Angeklagte beim Prozess
Digitales System machte es einfach
„Ich war überfordert und in Corona-Zeiten dem Burnout nahe“, erklärte der 57-Jährige – und zeigte sich voll geständig. Die Trickserei vereinfacht habe die Umstellung der bis dahin händisch geführten Fahrtenliste auf ein digitales System. „Ich habe zu den Fahrernamen einfach eine Transportnummer hinzugefügt“, erklärte er das 20 Monate andauernde Prozedere.
„Verein war für mich ein Herzensanliegen“
Zum Motiv sagte der 57-Jährige, dass für ihn der Verein ein Herzensanliegen sei. Er sei bei ihm stets im Zentrum gestanden, habe sich aber in finanziellen Schwierigkeiten befunden.
Der Schöffensenat verhängte über den Unbescholtenen – bereits rechtskräftig – vier Monate bedingte Haft und 720 Euro Geldstrafe. Der Verein kam – nicht rechtskräftig – mit teilbedingten 100 Euro Strafe davon.
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