Schon bald in Serie

So soll BMWs Neue Klasse das Auto revolutionieren

02.09.2023 10:30

Seit Jahren reden sie bei BMW davon, dass mit der sogenannten Neuen Klasse alles besser und vor allem anders wird, jetzt ist sie endlich da: Beim Heimspiel auf der IAA präsentieren die Münchner ein Visionsfahrzeug, das schon ziemlich konkret zeigen soll, wie die nächste Fahrzeuggeneration aussehen wird, die 2025 auf den Markt kommt. Dabei findet die Revolution nicht nur, aber vor allem im Innenraum statt,

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Ob BMWs Neue Klasse tatsächlich wirkt, als hätte man eine Modellgeneration übersprungen, wie Designchef Adrian van Hooydonk findet, mag jeder für sich selbst entscheiden, aber tatsächlich hat das mit dem bisher gewohnten BMW-Design vordergründig nicht viel zu tun.

Bei genauer Betrachtung allerdings schon. Vor allem ältere Semester werden sich von der Front an die „Neue Klasse“ der 60er-Jahre oder etwa einen BMW 1802 erinnert fühlen, dem man die Stoßstange abgeschraubt hat. Wohl kein Zufall, denn damals wie heute ist die „Shark Nose“ genannte, weit nach vorn gezogene Schnauze ein prägendes Element. Noch viel mehr der Hofmeisterknick an der C-Säule.

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Fotos

Nieren, nächstes Kapitel
Die typischen Nieren sind zwar auf die ganze Fahrzeugbreite gewachsen, was aber nicht auffällt, weil sie die Fahrzeugfront zu einer einheitlichen Projektionsfläche machen. Dreidimensionale Animationen sollen intuitive Kommunikation zwischen Mensch und Auto inszenieren. Sogar die (Doppel-)Scheinwerfer sind hier integriert. Ob es so etwas in ähnlicher Form in die Serienproduktion schafft, wollte man vorab nicht beantworten, undenkbar ist es nicht.

Was wir nicht in Serie erwarten dürfen, sind die riesigen Seitenfensterflächen und die extrem schmalen A- und B-Säulen. Die tatsächliche Fensterunterkante dürfte eher da verlaufen, wo bei der Studie die aufgeprägte Linie verläuft, die den vorderen und den hinteren Kotflügel stimmig verbindet und in einem verdoppelten Hofmeisterknick endet. Die grundsätzliche Karosserieform mit den mächtig ausgestellten Radhäusern, die hier 21-Zoll-Räder umfassen, dürften schon ziemlich fertig sein.

Die Recycling-Plastik-Elemente rundum verweisen auf das grundsätzliche Vorhaben, stark auf Sekundärrohstoffe zu setzen und im Sinne einer besseren Wiederverwertbarkeit (Stichwort Zirkularität) die Materialvielfalt zu reduzieren.

Display quer über die Windschutzscheibe
Der lichtdurchflutete Lounge-Innenraum ist natürlich reine Show - im Gegensatz zum neuen Bedienkonzept: Zusätzlich zum Head-up-Display bildet der untere Bereich der Windschutzscheibe ein Projektionsdisplay, quer über die ganze Breite, genannt BMW Panoramic Vision. Inhalte können gleichermaßen von Fahrer und Beifahrer gesehen werden. Tatsächlich ist das ganze sehr gut ablesbar.

Zentrales Bedienelement ist der Touchscreen, von dem aus man Inhalte per Geste auf die Scheibe schicken kann. Statt eines iDrive-Controllers gibt es Touchelemente am Lenkrad, mit denen alles bedient werden kann. Bis zum Serienstart sollte deren Reaktivität allerdings verbessert werden. Am Visionsfahrzeug gestaltete sich der Umgang mit dem System nicht angenehmer als mit derzeit handelsüblichen Touchflächen.

Mehr Reichweite, mehr Effizienz
Nicht nur da, wo man es sieht, soll sich viel tun, sondern auch da, wo es vor allem dem Praxisnutzen zugutekommt: BMW verspricht „30 Prozent mehr Reichweite, 30 Prozent schnelleres Laden und 25 Prozent mehr Effizienz“. Wie sie das technisch umsetzen wollen, verraten die Münchner noch nicht genau. Nur teilweise: So werden die bisher prismatischen Batteriezellen durch runde ersetzt, welche eine 20 Prozent höhere Energiedichte aufweisen.

Die BMW Vision Neue Klasse soll nicht einfach nur in ein einzelnes Modell münden. Entwicklungsvorstand Frank Weber bezeichnet das Thema als „nicht nur ein neues Kapitel von BMW“, sondern als „neues Buch“. Daher werde die Neue Klasse „alle Modellgenerationen durchdringen“.