Gastarbeiter-Debatte

Rauch: Kickl-Vorschlag nach „Kolonialherren“-Art

Politik
22.08.2023 15:51

Gesundheitsminister Johannes Rauch hält nichts davon, ausländische Pflegekräfte nur auf Zeit nach Österreich zu holen, wie es FPÖ-Obmann Herbert Kickl beim ORF-„Sommergespräch“ am Montag vorgeschlagen hatte.

Im Anschluss an ein Treffen mit seinen deutschsprachigen Amtskollegen am Dienstag, mit denen er gemeinsam ausländischer Pflegekräfte gewinnen will, sagte der Gesundheitsminister: „Wir müssen diesen Menschen eine Perspektive für ein Leben in Österreich eröffnen.“

„Faire und ethische Gewinnung von Fachkräften“
Eine „faire und ethische Gewinnung von Fachkräften“ soll eine Voraussetzung sein, um Pflegekräfte ins Land zu bringen, betonen die Minister aus Österreich, Deutschland, Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg. Künftig werden sie sich untereinander zu Best-Practice-Modellen und gesetzlichen Rahmenbedingen austauschen. Ausländische Arbeitskräfte sollen hierbei schnell Anerkennung erhalten. Alle fünf Länder haben zurzeit Personalmangel im Pflegebereich und Gesundheitsbereich. Österreich brauche bis 2030 rund 76.000 Pflegekräfte.

Qualifizierte Fachkräfte sind keine Gastarbeiter“
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, möchte Kickl ein altes Konzept ausgraben: „Das hat früher Gastarbeiter geheißen. Das ist ein wunderschöner Begriff, das sollten wir wieder einführen, weil wenn dann der Bedarf nicht mehr gegeben ist, dann können die Leute nach Hause gehen“, sagte der FPÖ-Chef im ORF-„Sommergespräch“.

Der grüne Gesundheitsminister ist hiervon aber nicht begeistert: „Qualifizierte Fachkräfte sind keine Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen, die wir nach Art von Kolonialherren für ein paar Jahre nach Österreich holen und dann wieder zurückschicken". 

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