Pflegekräfte gehen täglich an ihr Limit. Jetzt lassen elf Kärntner, die sich noch in der Ausbildung befinden, bereits mit einem an die Politik gerichteten Brief aufhorchen.
Knappheit an Ausbildungsplätzen, finanzielle Belastungen und mit den Kräften am Limit. Die Arbeitsbedingungen in der Krankenpflege haben sich offensichtlich nicht gebessert: Elf angehende Krankenpfleger wollen mit einem Schreiben, das der „Krone“ zugespielt wurde, jetzt weiter Druck auf die Politik ausüben.
„Wir fühlen uns im Stich gelassen! Obwohl bekannt ist, dass der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal enorm hoch ist und weiterhin rapide steigt, gibt es eine besorgniserregende Knappheit an Ausbildungsplätzen“, kritisieren die Kärntner Pflegekräfte – sie möchten anonym bleiben – die mangelnde Unterstützung seitens der Politik und der Behörden.
Als Praktikant bekommt man den Eindruck, dass Stationen unterbesetzt und Pfleger vor dem Ausbrennen sind - ein gutes Bild!
Pflege-Schülerin (40) aus Spittal
Am Ende ihrer Kräfte
Sie seien am Ende ihrer Kräfte und ausgebrannt: „Zu wenig Personal bedeutet Überstunden, bei Krankenstand durcharbeiten. Wir wählen den Job, weil wir anderen helfen wollen, wollen uns aber nicht kaputt machen!“
Ob Ärzte, Pfleger oder Transportdienst - überall hört man, wie unzufrieden die Leute sind. Das bekommen wir zu spüren.
Pflege-Schülerin (26) aus Villach
Leben nicht leistbar - finanzielle Hilfe notwendig
Nicht nur der Mangel an Ausbildungsplätzen bringe das Personal an seine Grenzen: „Trotz all den Schattenseiten ist das Interesse an der Arbeit groß. Viele würden die Ausbildungsangebote annehmen, können aber nicht, weil das Leben derzeit nicht mehr finanzierbar ist!“
Personen, die Pflege als zweiten Bildungsweg wählen, muss mehr unter die Arme gegriffen werden.
Pflege-Schülerin (43) aus Feldkirchen
Neben dem FH-Studium fordern die Schüler den Erhalt der Gesundheits- und Krankenhausbildung (GUK). „Es braucht ein finanziertes Studium für Quereinsteiger. Es wäre sinnvoll, mehr auf heimische Interessierte und nicht auf Nostrifizierung, also ausländische Fachkräfte, zu setzen.“
Man wird wegen Kranken- ständen mit Dienst- übernahmen überhäuft. Es braucht eine Lösung, sonst bricht alles zusammen.
Pflege-Schülerin (20) aus Villach-Land
Den Brief wollen die Betroffenen demnächst den Kärntner Politikern überreichen.
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