Erst schlug er seine Frau, dann drückte er ihr die Kehle zu. Jetzt muss sich der Gewalttäter am Landesgericht verantworten.
Machomäßig breitbeinig sitzt der angeklagte Syrer am Mittwoch im Verhandlungssaal und grinst in die Runde. Auf die Vorwürfe von Staatsanwältin Kathrin Feurle reagiert fast schon provokant lässig: „Das ist alles eine Lüge. Ich habe meine Frau noch nie geschlagen. Unsere Ehe lief immer sehr gut.“
Ehe von Gewalt und Misshandlungen geprägt
Im Vortrag der öffentlichen Anklägerin klingt das anders: „Das Paar ist seit 2013 verheiratet und hat fünf Kinder. Laut Opfer war die Ehe schon immer von Gewalt und Misshandlungen durch den Angeklagten geprägt. Am Abend des 8. April dieses Jahres fand die Beziehung ihren traurigen Höhepunkt. Der Mann hielt seiner Frau ein 20 Zentimeter langes Küchenmesser vors Gesicht und zwang sie in den Keller. Dort schlug und würgte er das Opfer bewusstlos.“
Den Beschuldigten scheinen die Vorwürfe jedoch wenig zu kratzen. Er bekennt sich nicht schuldig und versucht, jeder Frage des Richters gekonnt auszuweichen, indem er Nebenschauplätze bedient, die nichts mit der Sache zu tun haben. Bis dem Herrn Rat, Theo Rümmele, der Geduldsfaden reißt: „Das interessiert hier nicht. Beantworten Sie die Fragen!“ Der Angeklagte bleibt seiner Taktik treu und mimt mit einem Lächeln den Unschuldigen. Selbst bei der kontradiktorischen Einvernahme des 33-jährigen Opfers bleibt er eiskalt.
Ich war schon im Jenseits. Als ich zu mir kam, hatte er ein Kabel in der Hand. Ich dachte, er bringt mich jetzt um.
Die Ehefrau vor Gericht
Martyrium der Ehefrau
Ihr Martyrium schildert die fünffache Mutter unter Tränen. Keinen einzigen schönen Tag habe sie in der zehnjährigen Ehe gehabt, weshalb sie sich auch einmal scheiden lassen wollte. Zum Vorfall am 8. April sagt sie: „Er weckte mich und sagte, ich solle mit ihm in den Keller gehen. Er nahm mir das Handy weg und zückte ein Messer. Erst schlug er mir mit der Faust ins Gesicht, dann würgte er mich bis zur Bewusstlosigkeit. Ich war schon im Jenseits. Als ich zu mir kam, hatte er ein Kabel in der Hand. Ich dachte, er bringt mich jetzt um.“ Weitere Zeugen nötig, der Prozess wurde vertagt.
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