"Noch größer"

Kim Jong Un nun offiziell “Oberster Führer” Nordkoreas

Ausland
29.12.2011 07:05
Am letzten Tag der Staatstrauer um Nordkoreas verstorbenen Machthaber Kim Jong Il ist dessen jüngster Sohn Kim Jong Un im Zuge einer riesigen Militärparade in der Hauptstadt Pjöngjang offiziell zum Nachfolger seines Vaters ausgerufen worden. "Der geachtete Genosse Kim Jong Un ist der neue Oberste Führer unserer Partei und der Armee", sagte Kim Yong Nam, der formell Staatschef des kommunistischen Landes ist, am Donnerstag.

Wie im Staatsfernsehen zu sehen war, sprach Kim Yong Nam von einem Balkon über dem nach dem Staatsgründer und Vater des verstorbenen Machthabers benannten Kim-Il-Sung-Platz vor Zehntausenden Soldaten und Zivilisten. An seiner Seite stand in einem dunklen Mantel Kim Jong Un.

"Nordkorea bald noch größer"
"Das große Herz von Kamerad Kim Jong Il hat aufgehört zu schlagen", sagte Kim Yong Nam. "Ein so unerwarteter und vorzeitiger Abschied ist der größte und unglaublichste Verlust für unsere Partei und die Revolution." Dennoch werde Nordkorea unter der neuen Führung bald "noch größer" sein.

Kim Jong Un übersah bei der zentralen Gedenkfeier für seinen Vater in Pjöngjang an der Seite von ranghohen Militärs und Parteifunktionären von dem Balkon aus die Menge. Während der Veranstaltung verharrten die Menschen drei Minuten lang in Schweigen. Danach waren den Berichten zufolge im ganzen Land Schiffssirenen und Signalhörner von Zügen zu hören.

"Treue des Militärs"
Der Militärvertreter Kim Jong Gak versicherte dem neuen Führer die Treue des Militärs - die Armee spielt mit 1,2 Millionen Soldaten eine wichtige Rolle in der Politik Nordkoreas. Nach dem Tod von Kim Jong Il hieß es in den Staatsmedien, Nordkorea werde an der - in der Verfassung festgeschriebenen - Militär-Zuerst-Politik festhalten, die der Armee den Vorrang einräumt.

Zum Abschluss der Kundgebung wurde die Internationale gespielt, bevor Kanonen 20 Salutschüsse abfeuerten. Anschließend wurde im ganzen Land erneut eine dreiminütige Schweigezeit abgehalten. Mit der Zeremonie endete offiziell die 13-tägige Trauerzeit. Der langjährige Machthaber war am 17. Dezember im Alter von 69 Jahren gestorben und am Mittwoch beigesetzt worden. Er hatte seinen jüngsten Sohn schrittweise auf die Nachfolge vorbereitet.

Wann Kim Jong Un auch formal oberster Machthaber des Landes wird, ist noch unklar. Dazu müsste er nach der Verfassung wie sein Vater Vorsitzender der Nationalen Verteidigungskommission werden. Beobachter spekulieren, dass dies bei der Frühjahrssitzung der Obersten Volksversammlung in Pjöngjang geschehen könnte.

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