Die Zeit des Gratis-Abstellens von Autos am ÖBB-Deck ist vorbei. Der Gemeinderat beschloss eine neue Tarifordnung, um Dauerparkern einen Riegel vorzuschieben. Allerdings kostet auch das Parken am ersten Tag schon zwei Euro. Ob Gebührenpflicht die Probleme lösen wird, ist generell mehr als fraglich.
Seit seiner Eröffnung 2018 sorgt das Parkhaus beim Welser Hauptbahnhof für Debatten. Als kostenlose Park-and-Ride-Anlage für Bahnfahrer errichtet, entpuppte sich das Deck mit 550 Abstellplätzen als günstige Dauerparkmöglichkeit für Anrainer oder Mitarbeiter nahegelegener Firmen.
Es ist klar, dass es eine Mehrbelastung für Pendler ist. Allerdings haben sie eine Parkplatz-Sicherheit. Diese muss auch etwas wert sein. Zum Vergleich: In Wien kostet das Parken pro Tag 40 Euro.
Andreas Rabl, FPÖ-Bürgermeister
Bild: Wenzel Markus
Grund: Die Schranken gehen mit jeder Fahrkarte auf, ob der Parkplatz-Benutzer tatsächlich Bahnfahrer ist, lässt sich nicht überprüfen. Günstige „Dauerparkkarten“ sind demnach eine Monatskarte nach Marchtrenk um 38 Euro oder das im Vorjahr eingeführte Ganzjahres-Klimaticket um 365 Euro.
Leider ist das System nicht vor Missbrauch geschützt. Wir haben viele Fremd- und Dauerparker. Pendler, die nicht am ganz frühen Morgen kommen, finden oft keinen Abstellplatz mehr.
Stefan Ganzert, SPÖ-Verkehrsstadtrat
Bild: Wenzel Markus
Ab November ist die Zeit des Gratis-Parkens aber vorbei. Nach einer hitzigen Debatte stimmten im Gemeinderat die FPÖ und SPÖ für eine Gebührenpflicht. An den ersten zwei Tagen kostet das Parken pro Tag zwei Euro. Ab dem dritten Tag müssen vier Euro und ab dem fünften Tag acht Euro hingeblättert werden.
Grundsätzlich wird es nicht ohne Gebühren gehen. Wir fordern, dass für alle, die mindestens 20 Kilometer fahren müssen, weiter ein kostenloser Zugang möglich ist.
Miriam Faber, Grünen-Gemeinderätin
Bild: ZVG
Die ÖVP enthielt sich der Stimme. „Wir sind grundsätzlich nicht gegen eine Gebühr, allerdings sollte sie erst ab dem dritten Tag erfolgen“, so Stadtrat Martin Oberndorfer.
Wir haben uns bei der Abstimmung enthalten, weil Tagespendler weiterhin gratis parken sollen. Gebühren sollten deshalb erst ab dem dritten Tag des Parkens fällig werden.
Martin Oberndorfer, ÖVP-Stadtrat
Bild: Wenzel Markus
Dass die neuen Gebühren die Parkplatz-Problematik lösen werden, bezweifelt er. Er fordert eine Parkplatzerweiterung. „Es steigen immer mehr Menschen auf Öffis um. Der Parkplatzbedarf steigt.“ Notwendig sei auch der Ausbau der Zugverbindungen nach Grieskirchen, Schärding und Ried. „Aus den Umlandgemeinden müssen viele mit dem Auto nach Wels fahren, da sie sonst am Abend nicht nach Hause kommen.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.