Geld ist blockiert

Toter ‘Steuer-Spion’ aus Tirol wird nun vor Gericht gestellt

Österreich
13.12.2011 19:34
Riesenwellen schlug 2010 die Steuer-Affäre zwischen Deutschland und der Schweiz. Einer der Hauptprotagonisten: Wolfgang U. Der 42-jährige Tiroler Grafiker soll - wie berichtet - rund 2.000 sensible, von einer Schweizer Bank gestohlene Kundendaten an die deutsche Finanz verkauft haben. Wochen nach dessen Verhaftung wurde er unter mysteriösen Umständen tot in seiner Zelle gefunden (Infobox) - nun "steht" er vor Gericht.

Seit mehr als einem Jahr ist der ausgewanderte Tiroler Wolfgang U. nun schon tot - er wurde nur zwei Wochen nach seiner Verhaftung durch den Schweizer Geheimdienst leblos in seiner Gefängniszelle in Bern gefunden. Und dennoch läuft derzeit in der Schweiz gegen den verstorbenen Grafiker ein Strafverfahren. Ganz nach dem Motto: Wenn man ihn nicht mehr bestrafen kann, will man wenigstens an dessen Beute.

Ohne aufrechten Schuldspruch kein Geld
Der 42-Jährige soll - gemeinsam mit einem Bank-Insider, den er angeblich zufällig im Fitnessstudio kennenlernte - Tausende von der Credit-Suisse-Bank gestohlene Daten über Steuerflüchtlinge an die deutsche Finanz verkauft haben. Mehrmals habe sich der gebürtige Tiroler mit Fahndern aus Nordrhein-Westfalen getroffen und die bestellten CDs samt Daten übergeben. Die Folge: Mehr als 1.000 eingeleitete Strafverfahren gegen mutmaßliche deutsche Steuersünder.

Insgesamt 2,5 Millionen Euro sollen die beiden - laut "NZZ am Sonntag" - dadurch an "Provision" erhalten haben. Wolfgang U. habe seine Teile des Millionen-Kuchens auf Konten in Österreich und Tschechien verschoben und gebunkert. Dumm nur, dass die Schweizer Strafverfolgungsbehörden ohne aufrechten Schuldspruch nicht an das derzeit blockierte Geld herankommen. Während also nun gegen einen Toten Anklage erhoben wurde, muss sich dessen Komplize - er arbeitet längst nicht mehr bei der Credit Suisse - am Donnerstag persönlich vor Gericht verantworten.

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