Nach Plagiatsaffäre

Guttenberg ist neuer Internet-Berater der EU

Ausland
12.12.2011 12:49
Der frühere deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, erst im März über die Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit gestürzt, ist neuer Berater der EU-Kommission in Fragen der Internetfreiheit in autoritär regierten Staaten. Auf Kritik an der Eignung des Ex-Politikers antwortete die zuständige Kommissarin Neelie Kroes: "Ich suche nach Talent, nicht nach Heiligen."

Für seine neue Aufgabe erhält Guttenberg, der für die US-amerikanische Denkfabrik Center for Strategic and International Studies arbeitet, keine Bezahlung. Guttenberg soll zwischen den EU-Mitgliedstaaten, Drittländern und NGOs Kontakte knüpfen, um Regimegegnern dabei zu helfen, das Internet zu nutzen. Die EU will Oppositionelle über Risiken sozialer Netzwerke aufklären oder ihnen Software-Pakete zur Verfügung stellen.

"Kein politisches Comeback"
Deutschlands Ex-Verteidigungsminister plant jedenfalls vorerst kein politisches Comeback. "Ich bin in die USA gegangen und ich plane nicht, in den nächsten Wochen oder Monaten zurückzukommen", meinte er am Montag. EU-Kommissarin Kroes erklärte, sie selbst kenne Guttenberg seit Langem - deshalb habe sie bereits im Sommer die Initiative ergriffen und ihn um seine Mitarbeit gebeten.

Von kritischen Fragen zu seiner Glaubwürdigkeit ließ sich der ehemalige Hoffnungsträger der CSU nicht provozieren. Ob denn Internet-Freiheit für ihn "Copy-and-Paste für alle" bedeute, beantwortete er trocken mit dem Hinweis, dass sich die Nutzung des Internet stets im demokratischen Rechtsrahmen bewegen müsse. "Ich habe persönliche Erfahrungen gemacht mit dem Internet und schätze dessen Möglichkeiten, die Mächtigen zur Rechenschaft zu ziehen", gab er sich einsichtig.

Über Plagiatsaffäre gestolpert
Der CSU-Politiker hatte sein Amt niedergelegt, nachdem Aktivisten im Internet auf der Webseite "Guttenplag" dokumentiert hatten, dass viele Passagen seiner Doktorarbeit abgeschrieben waren. Die Plagiatsvorwürfe hatten ihn auch seinen Doktortitel gekostet.

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