Erneut in Haft

Ex-Diktator Noriega nach Panama zurückgekehrt

Ausland
12.12.2011 07:23
Nach mehr als 20 Jahren ist Panamas Ex-Diktator Manuel Noriega im Rahmen seiner Auslieferung durch Frankreich in seine Heimat zurückgekehrt, um eine neue Haftstrafe anzutreten. Der 77-Jährige kam am Sonntagabend Ortszeit mit einem Linienflug der spanischen Fluggesellschaft Iberia am Flughafen Tocumen in Panama-Stadt an.

Nach Angaben des Fernsehsenders Telemetro zeigte sich Noriega beim Landeanflug erstaunt über die Veränderungen der Hauptstadt Panamas. Noriega wurde gleich nach seiner Ankunft unter starker Bewachung per Hubschrauber ins Gefängnis überstellt.

Der ehemalige Machthaber Panamas soll in der Haftanstalt "El Renacer" (Die Wiedergeburt) die Strafen absitzen, die gegen ihn in Abwesenheit in Panama verhängt wurden. Das Gefängnis war Teil der US-Installationen in der Kanal-Zone, die am 1. Jänner 2000 an Panama abgegeben wurden.

Präsident: "Keine Privilegien im Gefängnis"
Auf Bitten Panamas hatte der Pariser Berufungsgerichtshof Ende November Noriegas Überstellung an die Justizbehörden in seiner Heimat zugestimmt. Panamas Präsident Ricardo Martinelli erklärte am Sonntag dem lokalen Fernsehsender TVN, Noriega werde keine Privilegien im Gefängnis genießen.

Der wegen seiner Pockennarben "Ananasgesicht" genannte Ex-Diktator war in Frankreich im vergangenen Jahr wegen Geldwäsche zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der frühere General in den 1980er-Jahren Drogengelder nach Frankreich schleuste und in teure Immobilien investierte. Der von einem Schlaganfall geschwächte Noriega selbst beteuerte in dem Prozess seine Unschuld.

Bereits rund 20 Jahre in US-Gefängnis gesessen
Erst im April 2010 war Noriega von den USA an Frankreich überstellt worden. Dort war der Ex-General bereits rund 20 Jahre im Gefängnis gesessen - unter anderem wegen Rauschgifthandels. Noriega war 1989 während der US-Invasion in Panama festgenommen, in die USA gebracht und vor Gericht gestellt worden. In Panama war Noriega in den 90er-Jahren in Abwesenheit wegen der Ermordung von Oppositionellen zu mehreren langjährigen Haftstrafen verurteilt worden, die auf 25 Jahre Gefängnis vereinheitlicht werden könnten.

Noriega selbst hatte für seine Heimkehr nach Panama gekämpft und dies damit begründet, dass er seine Familie wiedersehen wolle. Außerdem hoffe er, dass er nach den dortigen Gesetzen aus Altersgründen den Großteil seiner Strafe in Form von Hausarrest verbüßen könne. Wann er genau geboren wurde, ist allerdings strittig - einige Quellen nennen das Jahr 1934, in anderen ist von 1936, 1938 oder 1940 die Rede.

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