Viele verbrannten
Honduras: 46 Frauen starben bei Gefängnisaufstand
Bei Aufständen in einem Gefängnis in Honduras wurden mindestens 46 Frauen getötet - viele von ihnen verbrannten. Rivalisierende Gangs sind offenbar für den Gewaltausbruch verantwortlich.
Die Behörden fanden nach der Gewalttat am Dienstag Dutzende von Leichen im Frauengefängnis von Tamara, etwa 50 km nordwestlich der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa.
Einige der Opfer seien der nationalen Polizeisprecherin Yuri Mora zufolge erschossen worden, und mindestens sieben weibliche Insassen würden in einem Krankenhaus in Tegucigalpa wegen Schuss- und Messerwunden behandelt, sagten Mitarbeiter dort.
Banden gingen aufeinander los
Hinter dem Vorfall stecke das organisierte Verbrechen, sagte die Vizeministerin für Sicherheit, Julissa Villanueva. Medienberichten zufolge kam es zu dem Brand am Dienstag in der Früh (Ortszeit) nach Kämpfen zwischen den rivalisierenden Jugendbanden Pandilla 18 und Mara Salvatrucha.
Bei den Kämpfen sollen auch Hiebwaffen eingesetzt worden sein. Angehörige versammelten sich verzweifelt vor dem Gefängnis und warteten auf Informationen.
In den vergangenen Wochen war es in mehreren Gefängnissen in Honduras zu Gewalttaten gekommen. Die Regierung der linksgerichteten Präsidentin Xiomara Castro hatte zuletzt eine Sonderkommission zur Bewältigung der Krise im Strafvollzugsysten ernannt.
„Wir werden nicht nachgeben“
Julissa Villanueva, die Leiterin des Gefängnissystems des Landes, legte nahe, dass der Aufstand auf die jüngsten Versuche der Behörden, gegen illegale Aktivitäten in den Gefängnissen vorzugehen, zurückzuführen sei. Sie bezeichnete die Gewalt am Dienstag als Ergebnis der „Maßnahmen, die wir gegen das organisierte Verbrechen ergreifen“.
„Wir werden nicht nachgeben“, sagte Villanueva in einer Fernsehansprache nach den Unruhen. In den Gefängnissen des Landes, wo die Insassen oft ihre eigenen Regeln aufstellen und verbotene Waren verkaufen, üben die Banden oft eine weitreichende Kontrolle aus.
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