Abschuss gefordert

Bauern protestieren: „Schadbär wichtiger als wir“

Tirol
14.06.2023 07:00

Bezirksbauern von Reutte sind „heiß“ auf die Tiroler Politik und deren Ankündigungen: „Wir lassen uns nicht zu Idioten der Nation erklären!“ Kritisiert wird das Fehlen einer Abschusserlaubnis für jenen Bär, der im Schwarzwassertal im Außerfern mehr als 30 Schafe gerissen hat.

Die Wogen gehen weiter hoch wegen Wolf und Bär in Tirol. Am Montag lud LK-Präsident Josef Hechenberger zu einem hochkarätig besetzten Gipfel: Mit dabei neben zahlreichen Bauern- und Almwirtschaftsvertretern LHStv. Josef Geisler, Wirtschafts-LR Mario Gerber und die VP-Nationalräte Hermann Gahr und Franz Hörl. Es ging unter anderem um die wortgewaltige Resolution des Bezirksbauernrates von Reutte und die medialen Attacken, die der Verein Weidezone geritten hatte.

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Wir müssen miteinander reden und das Problem gemeinsam lösen. Ich habe ganz klar das Ziel, dass auch der Bär entnommen werden kann. Hier geht es um die Sicherheit der Menschen.

Josef Hechenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer

„Unmittelbare Bedrohung von Leib und Leben“
Die Bauern im Außerfern stehen nach 30 Rissen im Schwarzwassertal durch einen Bären immer noch unter Schock. Sie verstehen nicht, warum es noch immer keine Abschussverordnung für den Schadbären gibt, der sich innerhalb eines nicht schützbaren Gebietes mehrfach an Schafherden bedient hat. Man habe nach zahlreichen Ankündigungen geglaubt, dass die Politik ein taugliches Mittel gegen diese Großraubtiere geschaffen habe.

Jetzt stehe man als Funktionär gegenüber den Mitgliedern „recht dumm da“, weil sich die Landesregierung weigere, eine der „viel gepriesenen“ Abschussverordnungen zu erlassen. „Wenn der günstige Erhaltungszustand eines Schadbären wichtiger ist als die unmittelbare Bedrohung von Leib und Leben, dann können und wollen wir mit dieser ,Politik’ nichts mehr zu tun haben. Wir lassen und nicht zu Idioten der Nation erklären“, schreibt der Bezirksbauernrat scharf in seiner Resolution.

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Mit der Jagd auf Wolf und Bär sind die Jäger nun diejenigen, die die Suppe, die uns zoologische Fantasten und Brüsseler Ideologen eingebrockt haben, auslöffeln müssen.

Anton Larcher, Landesjägermeister von Tirol

Diskussion über Erhaltungszustand
Tatsächlich werde die Bärenjagd laut Land durch den ungünstigen Erhaltungszustand verhindert. Der besteht beim Wolf aber ebenso! Würde die Population aber „biogeografisch“ beurteilt und nicht national, sähe die Sache anders aus. Möglich wäre es laut Obwexer-Gutachten, auf das sich das Land stets beruft - sogar „ohne Änderung der Habitat-Richtlinie der EU“, die den strengen Schutz der Raubtiere festschreibt, aber auch zahlreiche Ausnahmen ermöglicht!

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