Farce in Innsbruck

Kinderklinik kündigt Maßnahmen an – welche, bleibt offen

Tirol
14.11.2011 13:11
Nach dem Tod eines dreijährigen Mädchens und dem Bekanntwerden weiterer angeblicher Behandlungsfehler haben die Verantwortlichen der Innsbrucker Kinderklinik und des Landes Tirol "Maßnahmen" angekündigt – was man genau zu tun gedenkt, blieb bei einer "Pressekonferenz", die eigentlich keine war, am Montag aber offen. Nicht nur, dass Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, Tilak-Vorstandsdirektor Stefan Deflorian und Medizin-Rektor Herbert Lochs inhaltlich nicht konkret wurden, sie ließen auch keine Fragen zu.

Ihm sei es ein Anliegen gewesen, sich nach den tragischen Vorfällen mit allen Verantwortlichen an einen Tisch zu setzen, betonte Tilg. Bei diesem Gespräch habe er die "Dringlichkeit" zum Ausdruck gebracht, in der Strukturdebatte weiterzukommen, da die Verunsicherung in der Bevölkerung groß sei. Zudem habe er eine offenere Informationspolitik des landeseigenen Krankenanstaltenbetreibers Tilak gegenüber den Betroffenen gefordert. In den vergangenen Tagen seien bereits "wichtige Schritte" gesetzt worden.

Wann folgt Umsetzung der Maßnahmen?
Lochs betonte seinerseits, dass die Akutmaßnahmen in den Händen der Tilak lägen. "Sie sollen in den nächsten Tagen umgesetzt werden", betonte der Rektor. Die Struktur müsse aber zunächst durch die Gremien laufen, eine Berufung eines Professors könne etwa eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Daher sei es laut Lochs wichtig, dass eine Interimslösung bis Ende des Jahres umgesetzt wird.

"In den letzten Tagen wurden zahlreiche Gespräche geführt", erklärte dazu Deflorian. Laut dem Tilak-Vorstandsdirektor ortete man dabei zwei Schwachstellen: zum einen die Kommunikation und Kooperation zwischen den Kliniken, zum anderen die Personaleinsatzplanung an der Kinderklinik. Die Maßnahmen sollen aber erst am Mittwoch bekannt gegeben werden, denn davor müssten die betroffenen Mitarbeiter informiert werden. Details gab es keine, die Fragen der Medienvertreter wurden nicht beantwortet.

Immer mehr Meldungen über Behandlungsfehler
Indes wurden Gabriele Fischer von der Elternplattform Kinderklinik weitere angebliche Behandlungsfehler – darunter auch bei Erwachsenen – gemeldet. "Die Dichte der Fälle hat mich schockiert", erklärte Fischer. Sie würden aber nicht mit dem Narkosemittel Propofol in Verbindung stehen.

Jetzt gehe es darum, diese neuen "aufklärungsbedürftigen Sachen" zu überprüfen und nachvollziehbar zu machen. "Das Einzige, das die Betroffenen wollen, ist, Antworten zu bekommen", betonte Fischer. Darunter sei auch der Fall eines Vaters, dessen Kind gestorben sei. Dieser liege aber bereits länger zurück. Details nannte Fischer nicht.

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