Ein Fall mit einem Knall sieht anders aus: Bundesliga-Absteiger Ried spricht nach dem Absturz in Liga 2 zwar von nötig gewordenen harten Schritten, feuerte zuletzt aber Koch, Masseur und Physio. Während sich der Vorstand für die „gute Arbeit“ selbst lobt und mit Pleiten-Trainer Max Senft plant.
„Die Situation bedarf harter Entscheidungen, wir brauchen einen Schnitt . . . “
So Sportvorstand Wolfgang Fiala, nachdem Ried das mit Sportchef Thomas Reifeltshammer begonnene Köpferollen vorm Erstliga-Kehraus am Freitag gegen den Wolfsberger AC fortgesetzt hat:
Nicht raus ist dagegen Max Senft. „Grundsätzlich würden wir gern’ mit ihm weitermachen“, sagt Fiala über das Trainer-Greenhorn, das nach 13 Spielen bei einem Schnitt von 0,69 (!) Punkten pro Spiel hält.
0,69 Punkte pro Spiel!
Der sich noch einmal unterirdischer liest, wenn man bedenkt, dass der 33-Jährige aufgrund Rieds Qualigruppen-Teilnahme nur auf zwei sogenannte „Große“ getroffen ist: In der Liga auf die Austria (1:3) und im Cup auf Rapid (1:2).
So viel also zu „wir brauchen einen Schnitt . . . “
Den es auch in der Chef-Etage nicht geben dürfte.
Trotz des Rücktritts von Roland Daxl deutet vieles darauf hin, dass dort weitergemurkst wird wie bisher. „Der gesamte Vorstand hat sehr gut gearbeitet“, betonte Daxl-Nachfolger Thomas Gahleitner nämlich Dienstag im „Krone“-Gespräch zweimal und begründetet das mit Rieds wirtschaftlicher Situation.
Der gesamte Vorstand hat gut gearbeitet.
Neo-SV-Ried-Präsident Thomas Gahleitner
Auch vergaß er nicht anzumerken, dass Daxl „den Lorbeer für seine gute Arbeit leider nicht mehr ernten konnte“, dafür vergaß er aber anderes: Dass Ried mit dem Kern dieses Vorstands seit 2017 zum zweiten Mal absteigt! Dass Ried drei dieser sechs Jahre in der 2. Liga verbrachte! Dass Ried seit dem Aufstieg 2020 acht verschiedene Trainer hatte, aber in den letzten zwei Jahren von 63 Spielen nur zwölf gewonnen hat
Gute Arbeit?
Ein Gefeuerter sagt: „Das ist nicht mehr Ried“
Fakt ist: Bei einem echten Schnitt müssten wohl ganz andere Köpfe rollen! Doch wie sagt der nun nach 22 Jahren gekündigte Physio Peter Gebhart, der den Verein wie seine Westentasche kennt: „Klar bin ich enttäuscht, trotzdem geht es mir mit der Entscheidung auch gut. Weil das nicht mehr die SV Ried ist, wie sie früher einmal war!“
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