Er schweigt eisern

73-Jähriger wollte Tochter und Schwiegersohn töten

In diesem Haus spielte sich das Drama ab.

(Bild: © Harald Dostal / 2023)

Unfassbare Tat in Oberösterreich! Ein 73-Jähriger soll versucht haben, seine Tochter (48) und seinen Schwiegersohn (48) zu ermorden. Die Polizei musste den Mann mit einem Taser außer Gefecht setzen. Er schweigt wie ein Grab und ist inzwischen in Untersuchungshaft.

Wegen des Verdachtes des zweifachen Mordversuches ermittelt das Landeskriminalamt Oberösterreich seit dem Samstag. Ein 73-Jähriger aus Ansfelden wird beschuldigt, gegen 13 Uhr versucht zu haben, seinen 48-jährigen Schwiegersohn und seine 48-jährige Tochter zu töten. Der Tat ging ein jahrelanger Streit über Besitz- und Wohnverhältnisse voraus.

Gewichte auf Kopf geworfen
Laut derzeitigem Stand der Ermittlungen dürfte sich die Tat folgendermaßen zugetragen haben: Der 48-Jährige stand in einem Zwischengeschoß am Balkongeländer, als der Beschuldigte ihm vom Balkon der nächsthöheren Etage ein zwei Kilogramm schweres Waagengewicht auf den Kopf warf. Anschließend lief dieser nach unten zu Schwiegersohn und Tochter und attackierte und verletzte sie mit zwei Messern. 

Nachbarn halfen
Mithilfe eines Nachbarn gelang den beiden die Flucht über den Zaun auf ein Grundstück eines weiteren Nachbarn, wo sie sich bis zum Eintreffen der Polizei verschanzten. Sie wurden schwer verletzt in ein Linzer Krankenhaus eingeliefert. Der 73-Jährige wurde im Haus festgenommen. Weil er nach mehrfacher Aufforderung sein in der Hand gehaltenes Messer nicht weglegte, mussten die einschreitenden Polizisten vom Taser Gebrauch machen. 

Von diesem Balkon warf der Tatverdächtige das Messgewicht auf seinen Schwiegersohn.

(Bild: © Harald Dostal / 2023)

Verdächtiger schweigt
In einer ersten Einvernahme durch die Polizei zeigte sich der mutmaßliche Täter sehr verschlossen, wollte nichts sagen. „Er wurde in die forensische Abteilung gebracht, weil er Selbstmordabsichten äußerte und wird noch im Laufe des Sonntags noch einmal einvernommen“, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz Ulrike Breiteneder gegenüber der „Krone“. Als mögliche Tatwaffen wurden zwei Messer gesichert. Die beiden Opfer liegen mit Stichwunden im Krankenhaus, wohin der mutmaßliche Täter auch kurz gekommen war, weil er sich selbst verletzt haben dürfte. Der 48-Jährige wurde zudem durch das Gewicht am Kopf verletzt.