Riesige Anlagen

Cannabisanbau im großen Stil: Sieben Asiaten gefasst

Burgenland
18.10.2011 14:46
Der österreichischen Polizei ist ein Schlag gegen eine vietnamesische Drogenbande gelungen. Wie am Dienstag bekannt wurde, sollen die Verdächtigen im Burgenland und in Niederösterreich drei riesige Indoorplantagen mit insgesamt 2.100 Cannabispflanzen betrieben haben. Die Plantagen seien professionell ausgestattet gewesen und sogar von eigenen Arbeitskräften betreut worden. Sieben Personen, darunter drei mutmaßliche Haupttäter, wurden festgenommen.

Am Freitag beobachteten Fahnder den Abtransport von 37 Kilogramm Cannabisblüten mit einem Endverkaufswert von rund 370.000 Euro und schlugen bei der Übernahme in Wien zu. Drei mutmaßliche Haupttäter wurden festgenommen. Im Burgenland nahmen die Fahnder dann die Plantagen in Antau und Marz sowie in Neunkirchen, wo sich sich die Anlage mitten in der Innenstadt befand, ins Visier. Dort verhafteten sie vier Hilfskräfte. Die festgenommenen Vietnamesen sind zwischen 25 und 40 Jahre alt, einer ist österreichischer Staatsbürger.

"Die Indoorplantagen waren höchst professionell ausgestattet, hatten perfekte Luftfilteranlagen, sodass von außen nicht wahrgenommen werden konnte, was sich da drinnen abspielt", berichtete ein Beamter. Dazu kamen ausgeklügelte Bewässerungs- und Beleuchtungssysteme. Zudem wurden gezielt ehemalige Firmenobjekte - eine Tischlerei, eine Glaserei und eine Baufirma - angemietet.

"Hanfbauern" erhielten per Telefon Anweisungen
Die mutmaßlichen Haupttäter seien meist nur kurz in Österreich gewesen und hielten sich ansonsten in Bratislava auf. Dort wurden auch die "Hanfbauern" angeworben, die die Plantagen in Österreich betreuten. Dafür wurden ihnen 300 bis 500 Euro monatlich versprochen. Die Hanfbauern hätten zum Teil nicht einmal gewusst, dass sie in Österreich sind: "Sie durften das Haus nicht verlassen, sie wurden mit kalten Lebensmitteln versorgt und per SMS oder per Handy angewiesen, wie sie zu düngen haben, wann das Licht zu bedienen ist", berichtete ein Kriminalist.

Bereits im August hatten die Ermittler Hinweise aus der Bevölkerung in Antau im Burgenland erhalten, dass "Chinesen" sich immer wieder in einem Objekt aufhielten, die Jalousien rund um die Uhr verdunkelt seien und "komisches Licht" nach außen leuchten würde, schilderte Werner Fasching von der Suchtmittelgruppe vom Landeskriminalamt Burgenland.

Aus anderen europäischen Ländern sei dieses System bereits bekannt, in Österreich sei dies der erste derartige Fall, bei dem auch die Täter identifiziert wurden, hieß es im Landespolizeikommando Burgenland.

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