Fraunhofer-Studie

So viel CO2 spart der Kauf gebrauchter Elektronik

Elektronik
04.05.2023 10:14

Wiederaufbereitete Elektrogeräte, sogenannte „refurbished“ Smartphones oder Laptops, haben eine bessere Ökobilanz als Neugeräte. Das zeigt eine Untersuchung der Forschungsgesellschaft Fraunhofer Austria im Auftrag des auf Gebraucht-Elektronik spezialisierten Internet-Marktplatzes refurbed. Demnach spart der Kauf eines generalüberholten Handys oder Laptops anstatt eines Neugerätes bis zu 83 Prozent der Emissionen ein. Der Wasserverbrauch reduziere sich um bis zu 91 Prozent.

Untersucht und verglichen wurden Daten zu Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch und Elektroschrott für das Apple iPhone 11, das Samsung Galaxy S20 FE, das Apple iPad Pro 4 2020, das Apple MacBook Air 2017 13,3 sowie das Lenovo Thinkpad T460 i5, geht aus einer Aussendung am Mittwoch hervor. Die Modelle wurden entweder aufgrund hoher Verkaufszahlen auf der refurbed-Plattform oder aufgrund der guten Verfügbarkeit von Vergleichsdaten zu den ökologischen Auswirkungen ausgewählt.

Fertigung eines iPhones erzeugt 57 Kilo CO2
Die Produktion eines neuen Apple iPhone 11 verursacht laut Fraunhofer Austria rund 57 Kilogramm an Treibhausgasemissionen (CO2 und CO2-Äquivalente). Beim Refurbishment, also der Wiederaufbereitung, eines iPhone 11 würden hingegen nur rund 2,8 Kilogramm Treibhausgase ausgestoßen. Den gesamten Fußabdruck, inklusive Materialgewinnung, Transport und Nutzung durch Konsumentinnen und Konsumenten, beziffert die Forschungsgesellschaft beim Neugerät mit 72 Kilogramm. Das generalüberholte iPhone 11 habe hingegen einen Gesamtausstoß von rund 16 Kilogramm. Die CO2-Einsparungen variieren dabei zwischen den verschiedenen Produktkategorien und liegen zwischen 69 Prozent beim generalüberholten Lenovo Thinkpad T460 i5 und 83 Prozent beim Apple MacBook Air 2017.

Auch beim Wasserverbrauch schneiden wiederaufbereitete Geräte deutlich besser ab als Neugeräte. So verschlinge die Produktion eines neuen iPhones rund 12.000 Liter Wasser, für die Wiederaufbereitung desselben Gerätes seien rund 1.700 Liter Wasser notwendig. Der Wasserverbrauch sei somit um 86 Prozent geringer. Die Neuproduktion eines Apple MacBook Air 2017 13,3 benötige gar rund 57.000 Liter Wasser, die Generalüberholung verbrauche mit rund 5.400 Litern um 91 Prozent weniger.

Außerdem entstehe beim Kauf eines aufbereiteten Gerätes weniger Elektromüll. So spare etwa der Kauf eines refurbished Samsung Galaxy S20 FE gegenüber dem Neugerät rund 60 Prozent des Elektroschrotts, beim Apple MacBook Air 2017 liege das Einsparungspotenzial bei rund 80 Prozent.

„Das Besondere an diesen Ergebnissen ist, dass wir eine vollumfängliche Betrachtung aller Wirkbereiche - Scope 1, 2 und 3 - durchgeführt haben“, sagte Studienautor Paul Rudorf von Fraunhofer Austria. Die Forschungsgesellschaft haben damit „eine Größe berechnet, die den realen Einfluss, den ein Produkt auf unseren Planeten hat, quantifiziert“.

„Dennoch dürfen solche Zahlen nicht als Freibrief verstanden werden, um sorglos mehr zu konsumieren“, sagte refurbed-Co-Gründer Peter Windischhofer und forderte bessere politische Rahmenbedingungen für die Reparatur und das Recycling von Produkten. Refurbed wurde 2017 in Wien gegründet und vertreibt generalüberholte Elektrogeräte, darunter etwa Smartphones, Tablets und Laptops aber auch Haushaltsgeräte und Sportartikel. Das Unternehmen ist derzeit in sieben Ländern vertreten, neben Österreich und Deutschland etwa auch in Schweden und Italien.

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