Geldgier als Motiv?

USA: Trio kettete Behinderte in Kellerverlies an

(Bild: AP)

Die Polizei hat in der US-Metropole Philadelphia vier geistig behinderte Menschen aus einem Kellerverlies befreit. Die drei Männer und eine Frau waren laut Behörden in einem Kellerraum an einen Boiler gekettet gefunden worden. Drei Verdächtige (Bild) wurden festgenommen. Die Polizei vermutet, dass sie die Sozialversicherungsleistungen ihrer Opfer einkassiert haben.

Die vier Opfer waren am Samstag vom Besitzer des Gebäudes entdeckt worden, der im Keller Obdachlose vermutet hatte, sagte eine Polizeisprecherin gegenüber US-Medien. Der Raum sei schmutzig und so niedrig gewesen, dass ein erwachsener Mensch nicht aufrecht darin stehen konnte, beschrieb die Sprecherin das Verlies, das an einen Luftschutzbunker aus der Zeit des Kalten Krieges erinnere. Für die vier Menschen hätten Matratzen auf dem Boden gelegen, und ihre Notdurft hätten sie in einem Eimer verrichten müssen.

Verbindung zwischen Tätern und Opfern unklar
Die 29-jährige Frau und die drei Männer, 31 , 35 und 41 Jahre alt, hätten die geistigen Fähigkeiten von Zehnjährigen, teilte die Polizei mit. Sie wurden in ein Krankenhaus zur Behandlung gebracht und seien in einem stabilen Zustand. Alle vier seien unterernährt, hätten aber ansonsten keine gesundheitlichen Schäden davongetragen.

Welche Verbindung zu den drei Verdächtigen besteht, sei derzeit noch unklar. Dass Abrufen von Informationen der Opfer gestalte sich wegen ihrer Behinderung schwierig, sagte die Polizeisprecherin, sie dürften aber rund zehn Tage in Philadelphia gewesen sein, bevor sie befreit wurden.

"Es ist herzzerreißend, dass die Menschen solche schrecklichen Dinge anderen Menschen antun können", sagte die Sprecherin. Die Verdächtigen müssen sich wegen krimineller Verschwörung, schwerer Körperverletzung, Entführung und Freiheitsberaubung vor Gericht verantworten.