Immer mehr steirische Dienstnehmer reduzieren ihre Arbeitsstunden. Laut Berechnungen der Wirtschaftskammer droht alleine in der Steiermark bis 2040 eine zusätzliche Personallücke von 50.610 Stellen.
Der Trend zu Teilzeit ist ungebrochen: Bei Frauen ist die Quote seit 2004 von 39 auf aktuell 51,2 Prozent gestiegen, bei den Männern von 3,7 auf 11,1 Prozent. Eine Entwicklung, die Firmenchefs seit Längerem beklagen.
Auch die Wirtschaftskammer ist alarmiert, wobei: „Wir sprechen hier nicht von Eltern, die ihre Kinder betreuen oder Familienangehörige pflegen, sondern von Jungen, denen der Anreiz, voll zu arbeiten, oftmals fehlt“, sagt Präsident Josef Herk. Unterm Strich leisten mehr Arbeitnehmer in Summe weniger Stunden als noch vor einigen Jahren.
Ziel muss es sein, die Menschen wieder zu mehr Vollzeitarbeit zu motivieren und darüber hinaus neue Zielgruppen zu erschließen.
Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk
Produktion und öffentlicher Dienst am stärksten betroffen
Da gleichzeitig eine Pensionierungswelle rollt, droht der Steiermark laut Berechnungen der Forschungsinstitute Synthesis und Wifo bis zum Jahr 2040 eine zusätzliche Personallücke von 50.610 Stellen - vor allem in den Bereichen Produktion, öffentlicher Dienst, Handel und Gesundheit. Als Folge könnte die steirische Wirtschaftsleistung um neun Prozent sinken, dem Landeshaushalt würden 3,5 Milliarden Euro an Einnahmen fehlen, so die düstere Prognose.
Die Kammer fordert daher einen Bonus für Vollzeitarbeitskräfte. Die Ideen reichen von einem 800-Euro-Freibetrag bis hin zu einer Senkung der Einkommenssteuersätze. Umsetzen müsste das aber natürlich die Politik.
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