Wegen Ukraine-Hilfen

Russisches TV: Briten müssen Eichhörnchen essen

Ausland
09.03.2023 13:04

Die Behauptungen der russischen Propaganda nehmen immer skurrilere Züge an: Als vermeintliche Konsequenz der teuren Waffenlieferungen für die Ukraine herrsche nämlich nun Lebensmittelknappheit in Großbritannien - das wiederum führe dazu, dass man nun Eichhörnchen essen müsse.

„Heute wurde bekannt, dass einige Restaurants im einstmals großen Großbritannien Eichhörnchen servieren werden“, sagte die als „Eiserne Puppe von Putin-TV“ bekannte Moderatorin Olga Skabajewa in der Sendung „60 Minutes“.

„In Anbetracht der Tatsache, dass es viele solche Tiere in den Parks gibt, warum sollte man sie nicht essen, wenn man die Lebensmittelknappheit (in Großbritannien, Anm.) bedenkt“, so Skabajewa weiter.

Moderatorin für extreme Positionen bekannt
Sie fügte hinzu: „Sie machen keinen Rückzieher von ihrer Entscheidung, Selenskyj zu helfen und Waffen zu liefern. Das heißt, sie werden Eichhörnchen essen, aber trotzdem Haubitzen liefern. Skabajewa gilt als eine der prominentesten Propagandisten Russlands und vertritt häufig extreme Positionen zum Krieg in der Ukraine.

Dass ihr dabei das militärische Engagement sauer aufstößt, ist dabei kaum verwunderlich: Leistete das Vereinigte Königreich seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine doch viel militärische und humanitäre Hilfe - so wurden aus dem Königreich bis Februar 2023 bereits 25 Milliarden Euro Militärhilfe zugesagt.

Gleich zwei Aspekte verdreht
Skabajewa verdreht mit ihrer Aussage dabei gleich zwei Aspekte. Die Gründe für die derzeit massiven Engpässe bei importiertem Frischobst und -gemüse sind etwa neben den Ernteausfällen durch den Klimawandel auch auf die Nachwehen des Brexits zurückzuführen. Die Idee des Eichhörnchen-Essens entspringt dabei tatsächlich aus dem Südwesten Englands. Dort hat eine kleine Naturschutzgruppe - das „Exmoor Squirrel Project“ - tatsächlich vorgeschlagen, Grauhörnchen auf die Speisekarte einiger lokaler Restaurants zu setzen.

Die Gruppierung setzt sich dabei für den Erhalt der in Großbritannien einheimischen roten Eichhörnchen ein, die aufgrund der zunehmenden Population an invasiven Grauhörnchen vom Aussterben bedroht sind. Beide Aspekte haben jedoch keinerlei Schnittpunkte mit der Unterstützung für die Ukraine.

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