Der Kärntner Elternverein schlägt Alarm. Der Nachmittagsbetreuung gehen die Pädagogen aus. Dazu kommt noch eine Kostenexplosion.
Der Lehrermangel wirke sich laut Elternverein nun auch auf die Nachmittagsbetreuung aus. „Das alte Dienstrecht war für das Lehrpersonal viel attraktiver. Sie wurden für die Nachmittagsbetreuung bezahlt. Jetzt erhalten sie dafür nur noch die Hälfte des Geldes und keiner will mehr nachmittags unterrichten!“, begründet Werner Rainer vom Kärntner Elternverband den Mangel.
Doch das ist nicht das einzige Problem. „Die Kosten explodieren! In den vergangenen drei Jahren stiegen die Betreuungskosten für fünf Tage in der Woche pro Monat um ganze 40 Prozent an – also von 120,54 Euro auf 168,80 Euro“, berichtet eine besorgte Mutter.
„Eltern können sich das nicht leisten“
Rainer weiter: „Für alleinerziehende Elternteile oder jene, die nicht nur ein Kind haben, ist das alles andere als zumutbar. Es gibt Elternteile, die gerne arbeiten gehen würden, es sich wegen der teuren Betreuung aber nicht leisten können und ihr daher Kind nach Hause holen.“
Statt 120,54 muss ich jetzt monatlich 168,80 Euro für Nachmittagsbetreuung zahlen. Für viele ist das nicht mehr leistbar!
Eine Mutter
Unterstützung von Bund gesunken
Peter Heymich vom Gemeindebund begründet diese Erhöhung folgendermaßen: „Bundesmittel wurden herabgesetzt. Pro Gruppe lag die jährliche Förderung bei etwa 9000 Euro, jetzt liegt sie bei 3500. Pro Jahr erhält Kärnten somit nur noch zwei Millionen Euro als Unterstützung. Das liegt vor allem an den gestiegenen Lohnkosten der Freizeitpädagogen.“
Nachfrage trotz Kosten enorm
Doch auch bei den Freizeitpädagogen gibt es einen Mangel: „Dieser herrscht, weil die Nachfrage nach Betreuungsgruppen trotz der hohen Kosten weiter steigt. Allein im Vorjahr stieg die Nachfrage um zehn Prozent an“, bestätigt der Elternverband.
Und die unterschiedlichen Schulerhalter machen das Ganze nicht einfacher: „Bei jedem Schultyp ist ein anderer Erhalter zuständig – Gemeinde, Bund oder Land. Die Kosten sind daher an den Schulen auch unterschiedlich hoch. Es müsste eine Vereinheitlichung her!“
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