9. Studioalbum

Lenny Kravitz singt über Liebe und Rassimus

Musik
02.09.2011 01:17
Drei Jahre nach der Veröffentlichung seines doch eher enttäuschenden Albums "It Is Time For A Love Revolution" gibt es nun wieder eine neue Platte von Lenny Kravitz. Das Ende August erschienene Werk trägt den Titel "Black And White America" und ist laut Angaben seiner Plattenfirma als Reaktion auf einen Dokumentarfilm über Rassismus in den USA entstanden.
(Bild: kmm)

Aufgenommen hat Kravitz sein neuntes Studioalbum an zwei Plätzen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: in einem 400-Seelen-Dorf auf der Bahamas-Insel Eleuthera, der Heimat seiner Mutter, und der Metropole Paris. "Meine Umgebung hat zweifelsohne viel zum kreativen Prozess beigetragen", so Kravitz über die Arbeit zur neuen Platte.

Ernste Themen ...
Schon beim Titelsong "Black And White America" – der Arbeitstitel der Platte lautete "Negrophilia" – wird klar, dass Kravitz, der erneut den Großteil der Instrumente selbst eingespielt hat, sich auch mit ernsten Themen beschäftigt. Mit den Erfahrungen seiner gemischtrassigen Eltern etwa, die 1963 geheiratet haben. "Manche Leute haben ihnen Obszönitäten nachgerufen und sie bespuckt. Und das war in New York und nicht irgendwo im tiefen Süden", erzählt der 47-Jährige im Interview.

In "The Faith Of A Child" geiselt er, unterstützt von kräftigem Gospel, die zahllosen Kriege und das Leid auf der Welt, in dem Piano-Stück "Dream" setzt er auf die Macht der Träume. Songs wie "Rock Star City Life" und die bereits Ende Juli veröffentlichte Single "Stand" (siehe Video) sollen aufbauende Wirkung haben. Denn, so Kravitz: "Die Welt ist ein Platz mit vielen Herausforderungen. Ich habe beschlossen, optimistisch zu bleiben, selbst angesichts all des Negativen und der Zerstörung."

... und Love-Songs
Und in Songs wie "Can't Be With You", "Liquid Jesus", "Come On Get It", "Looking Back On Love", dem funkigen "Superlove" oder dem Salsa-Flair verströmenden Titel "Sunflower" kommt das Thema Liebe erneut nicht zu kurz. Musikalisch spannt sich der Bogen von Soul über Mainstream-Pop bis zum Rock.

Fazit: Angesicht des zweifellos hohen Potenzials, das Kravitz zweifellos besitzt, wartet die Musikwelt weiter auf einen weiteren richtig großen Wurf des einstigen Hoffnungsträger des Retrorock. Denn mit "Black And White America" hat sich Kravitz musikalisch erneut deutlich unter seinem Wert verkauft. Vielleicht hat sich der Multiinstrumentalist in letzter Zeit ja allzu sehr seinem zweiten Standbein – seiner Firma Kravitz Design, die aktuell zwölf Angestellte zählt und heuer erstmals Gewinn erzielen soll – gewidmet.

In zehn Jahren wolle er eine globale Lifestyle-Marke besitzen, einen kleinen Konzern mit Hotels, einer Möbellinie und anderen Produkten. "Musik wird dann mein Hobby sein", verriet Kravitz erst kürzlich in einem Interview. Schade.

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