Stadt kassiert mit

Bonner Prostituierte müssen vor Verkehr Ticket ziehen

Ausland
30.08.2011 15:55
In Zeiten knapper Kassen werden sogar kreuzbiedere Städte erfindungsreich - und entdecken ihre dunklen Seiten. Im malerischen Bonn, der ehemaligen deutschen Hauptstadt, will die Kommune nun beim Geschäft mit dem Sex mitkassieren. Sie hat umfunktionierte Parkschein-Automaten am Straßenstrich aufgestellt. Hier müssen die Prostituierten vor Dienstbeginn ein Ticket ziehen, die erhofften Einnahmen belaufen sich auf 300.000 Euro pro Jahr.

Sechs Euro pro Nacht kostet das Bonner Ticket - ganz gleich, wie viele Kunden eine Liebesdame bedient. Allerdings ist es keine "Standgebühr", die die Stadt einhebt. Vielmehr handelt es sich um eine echte Steuer.

Denn der Straßenstrich verursacht der Verwaltung durch Reinigung und Kontrolle des Areals immense Kosten. "Wir mussten allein schon aus Gründen der Steuergerechtigkeit handeln", sagt eine Rathaus-Sprecherin.

Immerhin bietet die Stadt für die Steuer auch ein wenig Service. So wurde am Straßenstrich eine Handvoll sogenannter Verrichtungsboxen installiert. In die lieblos gestalteten Parkgaragen können sich die Prostituierten mit ihren Kunden zurückziehen.

Wer kein Ticket hat, dem droht der Platzverweis
Sollte eines der leichten Mädchen des Nachts ohne ihr Sechs-Euro-Ticket angetroffen werden, dann droht zunächst einmal nur eine Verwarnung. Aber auch Bußgelder und Platzverweise sind als Strafen vorgesehen.

Uwe Zimmermann, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindetages, findet die Bonner Idee pfiffig. "Das wird sicherlich auch andere Städte interessieren."

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