Bei der Eröffnung der ARCO - der berühmten Madrider Kunstmesse - staunten die Besucher über einen schrägen Hingucker.
Das spanische Königspaar Felipe VI. und Letizia eröffnete gestern die ARCO - die Madrider Messe für zeitgenössische Kunst. Spanien feiert heuer den 50. Todestag von Pablo Picasso. Das Werk, das auf der Kunstmesse bisher die größte Aufmerksamkeit auf sich zog, ist ausgerechnet dessen „Leiche“. Dabei handelt es sich um eine hyperrealistische Silikonnachbildung Picassos, der als Toter am Stand der ADN-Galerie aufgebahrt ist: „Hier ruht unser geliebter Pablo Picasso. 1881-1973. Wir vermissen dich“, steht auf dem Grabstein. Laut Künstler Eugenio Merino „eine kritische Reflexion über die Ausbeutung der Figur Picasso für kommerzielle Zwecke und die Vermarktung seiner Heimatstadt Málaga als touristische Destination“.
Es ist nicht das erste Mal, dass Merino mit solch polemischen Werken auffällt. Der Madrilene, Jahrgang 1975, ist das Enfant terrible der spanischen Kunstszene, der fast jedes Jahr auch auf der ARCO mit seinen hyperrealistischen Nachbildungen von Persönlichkeiten für Polemiken und Debatten sorgt. In vergangenen Messeausgaben steckte er Spaniens ehemaligen Diktator Francisco Franco in einen Coca-Cola-Kühlschrank. Kubas verstorbenen Revolutionsführer Fidel Castro stellte er als Zombie dar. Danach ließ Merino eine überdimensionale Nachbildung von König Felipe VI. nur verkaufen, sollte sich der Käufer dazu vertraglich verpflichten, die fast vier Meter hohe Nachbildung von Spaniens amtierenden Monarchen spätestens nach einem Jahr zu verbrennen.
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