Impfstoff verwechselt

33 Kinder falsch geimpft: Ermittlungen eingestellt

Salzburg
14.02.2023 11:55

Im November verabreichte eine Ärztin bei einer Impfaktion in einer Volksschule in Rif-Rehhof (Tennengau/Salzburg) einen völlig falschen Impfstoff. Bei den Eltern der 33 betroffenen Kinder gingen die Wogen hoch. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen fahrlässiger Körperverletzung. Nun stellte die Anklagebehörde das Verfahren aber ein.

Eigentlich hätten die 33 Zweitklässler, die meisten von ihnen sieben Jahre alt, eine Vierfach-Impfung gegen Polio, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten bekommen sollen. Gespritzt hat ihnen die impfende Ärztin aber ein Präparat gegen HPV (Humane Papillomviren), das u.a. vor Gebärmutterhalskrebs schützt. Für dieses Mittel hatten die Eltern nicht ihre Einwilligung erteilt. Außerdem ist es erst für Kinder ab neun Jahren zugelassen.

Ermittlungen eingestellt
Die Staatsanwaltschaft reagierte und leitete Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung ein. Seit Dienstag ist aber klar: Vor strafrechtlichem Ungemach müssen sich die Ärztin und die beteiligte Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes nicht fürchten. „Das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt“, erklärt Elena Haslinger von der Salzburger Staatsanwaltschaft.

Laut der Staatsanwältin habe die Assistentin der Ärztin versehentlich die falsche Kühlbox erwischt. Die Impf-Ärztin griff dann nur noch nach den vorbereiteten Spritzen mit dem vermeintlich richtigen Impfstoff. Das Malheur sei erst bemerkt worden, als die Viertklässler, die eigentlich gegen HPV geimpft werden hätten sollen, an der Reihe waren.

Kinder wurden durch Impfstoff nicht geschädigt
Die Kinder hätten nach der Impfung lediglich normale Impfreaktionen verspürt. Die Gesundheit sei in keinem Fall länger beeinträchtigt gewesen, sagt Haslinger. Das Gesetz sehe in diesem Fall bei schlichter Fahrlässigkeit eine Straflosigkeit vor, sofern keine Gesundheitsschädigung auftritt, die länger als 14 Tage andauert. Außerdem: „Vom Gesundheitsministerium erhielten wir die Information, dass mit keinem erhöhten Risiko zu rechnen ist“, ergänzt Haslinger. Demnach würde das Präparat bei Kindern unter neun Jahren auch sicher und unbedenklich wirken.

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