Montavit in Absam

Tiroler Traditionsbetrieb in finanzieller Notlage

Tirol
02.02.2023 15:34

Das im Familienbesitz befindliche Pharmaunternehmen Montavit in Absam hat finanzielle Probleme. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, damit verbundene Lieferketten- und Produktionsengpässe und massive Preiserhöhungen haben zu einem Liquiditätsengpass geführt. Daher wird nun ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Gespräche mit Banken und Investoren werden geführt. In Absam arbeiten 175 Menschen, insgesamt gibt es 230 Beschäftigte.

Laut den geschäftsführenden Gesellschaftern des im Familienbesitz stehenden Unternehmens, Katherina Schmidt und Oswald Mayr, soll im Rahmen des Sanierungsverfahrens innerhalb von 90 Tagen eine Entschuldung erreicht werden. Die beiden zeigten sich optimistisch, „dass gemeinsam mit einem Investor die Sanierung rasch gelingen kann und damit auch die erfolgreiche Unternehmensentwicklung, die auf das schwierige Marktumfeld der vergangenen Krisenjahre zurückzuführen ist, fortgesetzt wird“. Man wolle Standort und Produktion erhalten und Gehaltsfortzahlungen garantieren.

Pandemie Hauptgrund für Probleme
Die Verantwortlichen führten die Krise auf „durch Corona ausgelöste Marktverwerfungen“ zurück, die die Umsätze „weltweit“ einbrechen ließen. Vor der Pandemie hatte sich Montavit aufgrund der „positiven Unternehmensergebnisse im Jahr 2019“ entschlossen, in eine neue Produktionsanlage für das Hauptprodukt („Cathejell“) zu investieren. „Selbst in einem Vier-Schichtbetrieb konnte man damals der starken Nachfrage nicht mehr nachkommen. Die Inbetriebnahme dieser Investition verzögerte sich jedoch Pandemie- und technisch bedingt um ein Jahr, wodurch hohe Lieferrückstände aufgebaut wurden“. Zudem kam es bei der Zertifizierung des Hauptproduktes „zu unerwarteten Verzögerungen“, was zu einem dreimonatigen Erlösausfall geführt hatte. Schmidt und Mayr erwarteten, bald wieder „voll lieferfähig“ zu sein.

Passiva in Höhe von 45 Millionen Euro
Der Kreditschutzverband KSV1870 ging in einer Aussendung von Passiva in Höhe von 45 Millionen Euro und Forderungen in einer Größenordnung von 20 Millionen Euro aus. Der KSV erwartete aber, dass eine Weiterführung des Unternehmens gelingen könne. Wesentlich sei aber die „kurzfristige Schaffung einer ausreichenden Liquiditätsreserve“, die nur „von dritter Seite“ kommen könne.

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