Bädersterben in Tirol

Flächendeckendes Konzept soll Angebot erheben

Tirol
03.01.2023 11:15

Was Schwarz-Grün abgeschmettert hat, wird unter Schwarz-Rot nun realisiert: Ein Gesamtkonzept für Schwimmflächen in Tirol. Eine entsprechende Studie soll noch im Jänner in Auftrag gegeben werden.

Im Jahre 2010 gab es in Tirol noch 154 Frei- und Hallenbäder, derzeit sind es nur mehr 90 – davon 63 Freibäder. Die „Tiroler Krone“ berichtete ausführlich über dieses Schwimmbadsterben im ganzen Land.

Die Liste Fritz forderte bereits im Mai-Landtag 2022 einen landesweiten Masterplan, der unter anderem folgende Fragen klären sollte: In welchen Regionen benötigt es welche Art von Bädern? Wo genügen die Sanierung und der moderate Ausbau eines Bades? Und wo ist hingegen ein Neubau nötig? „Statt um jedes einzelne Bad politisch im Dorf zu streiten, möchten wir vernünftige, überregionale Lösungen. Ein derartiger Masterplan erleichtert eine vorausschauende Planung und faire Kostenverteilung“, begründete Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint damals. Doch damit stieß er auf taube Ohren, die damalige schwarz-grüne Landesregierung hatte den Antrag bis zur Unkenntlichkeit abgeändert und blockiert, das Vorhaben fiel ins Wasser. „Das ist eine vertane Chance. Der Landesregierung fehlen für so einen Masterplan Vision, Wille und Mut“, sagte Sint.

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Zehn Monate, eine Landtagswahl und eine Regierungsumbildung später hat es nun doch noch funktioniert. Ich schreibe das dem positiven Einfluss der SPÖ zu. Und das zeigt auch, dass die ÖVP noch lernfähig ist.

Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint

Nun, im vergangenen Dezember-Landtag, griffen die Neos die Causa wieder auf: „Die Tiroler Landesregierung wird aufgefordert, das MCI unter Einbindung des Institutes für Sportwissenschaften mit der Erstellung eines Gesamtkonzeptes für die Schwimmflächen in Tirol zu beauftragen.“ Und siehe da: Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Markus Sint, Klubobmann der Liste Fritz (Bild: Birbaumer Christof)
Markus Sint, Klubobmann der Liste Fritz

Opposition zufrieden
„Zehn Monate, eine Landtagswahl und eine Regierungsumbildung später hat es nun doch noch funktioniert. Ich schreibe das dem positiven Einfluss der SPÖ zu. Und das zeigt auch, dass die ÖVP noch lernfähig ist“, betonte Sint im Dezember-Landtag 2022 und forderte „ein gutes Konzept“. Neos-LA Birgit Obermüller zeigte sich zufrieden: „Auf unseren Antrag hin wird endlich ein Gesamtkonzept für Schwimmflächen erstellt. Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, denn die Situation beim Schwimmbad-Angebot in Tirol ist durchaus prekär und hat große negative Auswirkungen – und zwar nicht nur auf den Schwimmunterricht in den Schulen, sondern auch auf die Volksgesundheit und den Leistungssport.“ Das MCI und die USI seien auf jeden Fall die richtigen Partner, um ein flächendeckendes Konzept für ganz Tirol zu erstellen.

VP-Sportsprecher Sebastian Kolland kündigte an, dass diese Studie im Jänner 2023 in Auftrag gegeben werde. Und LA Benedikt Lentsch (SPÖ) brachte alarmierende Zahlen aufs Tapet: „Laut einer aktuellen Statistik können österreichweit 160.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre nicht schwimmen, davon mehr als 130.000 im Alter bis 9 Jahre. Wir sind somit verpflichtet, etwas zu unternehmen.“

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