Merkatz: Tod ist nicht das Ende. Das Alter, sagte Karl Merkatz, wohl einer der populärsten Schauspieler Österreichs, in einem Interview mit Conny Bischofberger vor einigen Jahren, mache ihm überhaupt keine Angst. Ganz im Gegenteil. Er glaube nicht, dass der Tod das Ende sei, „sondern der Übergang in einen Zustand, den wir nicht kennen.“ Das mag ihm zu Lebzeiten und in seinen letzten Stunden eine Erleichterung gewesen sein, das ist nun seiner Familie und seinen unzähligen Fans ein Trost, denn Merkatz entschlief 92-jährig am Sonntagmorgen friedlich. Dieser Tod - er weckt in Generationen von Österreichern Erinnerungen. Wer hätte nicht seine ganz eigenen Assoziationen vor allem zum legendären, von Merkatz so großartig und überzeugend verkörperten „Mundl“?
Er geht nicht unter! Was war das für eine Sensation - und ein Skandal natürlich auch, als Mitte der 70er-Jahre im ORF plötzlich eine Serienfamilie auftauchte, wie man sie zuvor im Fernsehen noch nie gesehen und gehört hatte: Die einfache Arbeiterfamilie Sackbauer rund um den rasch kultigen, von Merkatz dargestellten Mundl. Er in der Rolle Elektriker, seine Toni Hausfrau, die (erwachsenen) Kinder mehr oder weniger wohlgeraten. Mundls Sprüche, vom „Nudlaug“ über die Drohung „I gib da a Watschn, dass da 14 Tog da Schädl wockelt“ bis zur Frage „Bist du so deppat, oder stölst di nur so?“ wurden rasch Gemeingut. Auch wenn die Serie „Ein echter Wiener geht nicht unter“ hieß, sprach plötzlich fast ganz Österreich „Mundl-erisch“. Serienfolgen wie „Stille Nacht“ oder „Jahreswende“ erreichten, wenn man das so sagen kann, xxx-Kult-Status. Und das Verblüffendste: Während andere Serien oder Filme aus den 70ern heute kaum noch ansehbar sind, kann man die Sackbauers gar nicht oft genug sehen. Auch wenn es ungerecht ist, Merkatz auf den „Edmund Sackbauer“ zu reduzieren (brillierte er doch auch in vielen anderen Rollen auf der Bühne, im TV und auf der Leinwand): Vor allem als Mundl wird er garantiert unvergessen bleiben. Frei nach dem Serientitel: Er geht nicht unter!
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