Halloween-Großeinsatz

200 Jugendliche randalieren, attackieren Passanten

Oberösterreich
01.11.2022 08:31

Halloween-Exzess in Linz! Wüste Szenen spielten sich in der Nacht auf Allerheiligen im Herzen der Linzer Innenstadt ab. 200 Jugendliche randalierten stundenlang, bewarfen Passanten und Polizisten mit Böllern und auch Glasflaschen. Es gab 130 Anzeigen sowie neun Festnahmen. Schlimm: die Randale waren kein Zufall, sondern ausgemacht. Auf TikTok wurde 19 Stunden vorher angekündigt, es würde in Linz ein „Athena 2.0“ geben. Dabei geht es um einen Netflix-Film, in dem ein Straßenkrieg in einem französischen Banlieu, also einem Slum, zwischen Jugendlichen und der Polizei gezeigt wird.

Der Linzer Polizei wurde am 31. Oktober 2022 kurz nach 21 Uhr via Notruf bekannt gegeben, dass in der Linzer Innenstadt, im Bereich Taubenmarkt, Jugendliche mit Böllern werfen. Rund 200 Personen zündeten teilweise rücksichtslos Böller und warfen diese auch unkontrolliert in die Menschenmengen. Die Situation vor Ort war angespannt, teils aggressiv gegenüber den Polizeikräften. Unbeteiligte Passanten vermieden den Bereich Taubenmarkt bereits. Ungeachtet der anwesenden Polizeikräfte wurden weiterhin Böller in die Menschenmengen geworfen. Kurzfristig beruhigte sich die Situation vermutlich ob der Anzahl der eingesetzten Kräfte.

Mit Glasflaschen beworfen
Gegen 21.30 Uhr begann die Stimmung zu kippen und die Polizeikräfte wurden teilweise massiv bedrängt, teilweise wurden sie bereits mit Böllern beworfen. Die rund 200 Personen gingen immer aggressiver gegen die Polizisten vor. Gegen 21.45 Uhr, nach dem Eintreffen weiterer Kräfte - auch aus den umliegenden Bezirken - wurde mit der Räumung des Taubenmarktes begonnen. Mit zwei Sperrketten wurden die Jugendlichen abgedrängt, kurz vor 22 Uhr war der Taubenmarkt vollständig geräumt.

Mit Böllern beworfen
Während der Räumung wurden die Polizeikräfte weiterhin mit Böllern beworfen, darüber hinaus setzte zunächst noch vereinzelter Bewurf mit Glasflaschen ein. Die Stimmung wurde immer aggressiver, sodass weitere Kräfte die Sperrketten verstärken mussten. Da die Randalierer keine Verhaltensänderung zeigten, musste die Polizei offensivere Einsatztaktiken anwenden, um die Situation zu lösen. Durch die angewandte Offensivtaktik konnten die Randalierer weit in südliche Richtung abgedrängt werden. Die Randalierer formierten sich jedoch rund 30 Meter vor der Abdrängkette wieder und es setzte augenblicklich massiver Bewurf mit Böllern, Steinen und Glasflaschen ein.

Oberleitungen waren so beschädigt, dass sie abgeschaltet werden mussten
Kurz nach 23 Uhr wurden die Oberleitungen der Straßenbahn im Bereich der Landstraße durch die Linz Linien abgeschaltet, da diese von den eingesetzten Böllern derart beschädigt werden könnten, dass sie zu Boden fallen hätten können, was eine unmittelbare Lebensgefahr bedeutet hätte.

200 Rowdies wurden eingekesselt
Um 23.10 Uhr erfolgte über Lautsprecher die Durchsage, dass alle Personen unverzüglich den Bereich bis zur Landstraße zu verlassen haben. Um die Lage letztendlich unter Kontrolle zu bringen und die fortwährenden Angriffe gegen die eingesetzten Polizeibeamten zu beenden, wurden die rund 200 Randalierer gegen 0.30 Uhr eingekesselt. Bei den Identitätsfeststellungen wurden ua. große Mengen an Pyrotechnik sichergestellt.

Erst nach 3 Uhr früh war Schluss
Kurz nach 3 Uhr wurde der Einsatz vor Ort beendet. Zwei der etwa 170 eingesetzten Beamten wurden leicht verletzt. Alle 130 Personen - darunter 9 Festgenommene - werden wegen des Verdachts der schweren gemeinschaftlichen Gewalt und wegen Ordnungsstörung angezeigt.


Die Zusammensetzung der Jugendlichen

Laut Polizei waren 50 Prozent Ausländer, 20 Prozent eingebürgerte Migranten und 30 Prozent Österreicher oder stammten aus dem EU-Ausland.

130 Anzeigen wegen schwerer gemeinschaftlicher Gewalt
Die Bilanz: 130 Identitätsfeststellungen, 130 Personendurchsuchungen, 130 Ordnungsstörungen, 130 Anzeigen wegen schwerer gemeinschaftlicher Gewalt sowie neun Festnahmen. Sechs davon wegen aggressiven Verhaltens, drei wegen Ordnungsstörung.

Das sagt der Linzer Bürgermeister
Die Exzesse, verursacht durch vermummte Chaoten, lassen den Linzer Bürgermeister Klaus Luger klar Position beziehen: „Linz ist eine sichere Stadt, in der Gewaltbereitschaft und Ausschreitungen keinen Platz haben. Die Polizei wird ihr Bestes geben, um die Täter:innen ausfindig zu machen. Für mich gilt, dass solche Entwicklungen von Anfang an mit allen polizeilichen und rechtlichen Mitteln eingedämmt gehören. In Linz gibt es Null-Toleranz gegenüber Gewalttätigen, egal welche Motive diese haben!“

Das sagt der Sicherheitsstadtrat
„Wir wollen in einer Heimatstadt leben, in der sich alle sicher und wohlfühlen können. Gegenüber solcher Gewalt darf es keine Nachsicht und Beschwichtigungen geben. Nach den erschütternden Bildern von den gestrigen Ausschreitungen in der Linzer Innenstadt können wir nicht zur Tagesordnung übergehen“, so Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ). Übereinstimmenden Passantenaussagen zufolge waren es augenscheinlich Dutzende junge Männer mit Migrationshintergrund, die sich zu abgesprochenen Randalen am Taubenmarkt verabredet haben.

„Bringen wir es auf den Punkt: Dieser unglaubliche Vorfall zeigt erneut auf, dass unkontrollierte Zuwanderung viele gravierende Probleme mit in unsere Stadt bringt. Als Sicherheitsstadtrat spreche ich mich angesichts der aktuellen Asylsituation ganz klar gegen die Aufnahme weiterer Asylwerber in der Landeshauptstadt aus. Am Donnerstag wird es zur Unterbringung von Asylwerbern eine Aktuelle Stunde im Gemeinderat geben. Wir Freiheitliche haben einen Antrag eingebracht, wonach sich die Linzer Stadtpolitik gegen die weitere Aufnahme von Asylwerbern ausspricht. Die Ausschreitungen beweisen die Notwendigkeit einer klaren Stellungnahme durch den Gemeinderat, dass das Maß in Linz übervoll ist“, erklärt Raml.

Karner: „Grundregeln unseres Zusammenlebens“
Inzwischen meldete sich auch Innenminister Gerhard Karner zu Wort: „Die Straftaten der vergangenen Nacht sind Ausdruck einer zutiefst antidemokratischen Einstellung zu unseren rechtsstaatlichen Werten und Haltungen. Wer sich nicht an die Grundregeln unseres Zusammenlebens hält, muss mit allen rechtlichen Konsequenzen rechnen. Für solche Aktionen gibt es keine Toleranz“, so Karner, der auch den Einsatzkräften dankte. In Linz werde es nun einen Sicherheitsgipfel geben, „um die Situation zu analysieren und die notwendigen Ableitungen zu treffen“.

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