Karl Nehammer braucht sich ja nicht gleich kübelweise Asche auf sein Haupt streuen. Was aber treue Weggefährten des Kanzlers am Wochenende geboten haben, muss sogar die abgebrühtesten Realitätsverweigerer an alle Schmerzgrenzen geführt haben.
Am Samstag gab sich der fürs eine Verdienste im niederösterreichischen ÖAAB geehrte Wolfgang Sobotka in einem „Presse“-Interview empört, dass man einer Person mit zweifelhaftem Charakter mehr glaube als ihm. Wenn dem so ist, sollte sich der Nationalratspräsident dringend die Frage stellen, warum das so ist.
Und im Ö1-Radio mahnte die aus dem niederösterreichischen Bauernbund in das Verteidigungsministerium beförderte Klaudia Tanner angesichts der aus der ÖVP zutage beförderten Schmuddelstorys, dass sich sämtliche Parteien an der Nase nehmen sollten.
Dabei ließe sich ohne Verletzung des zum Spottwort gewordenen Grundprinzips der Unschuldsvermutung eingestehen, dass die Volkspartei seit einigen Jahren nicht zu perfekter Sauberkeit aufpoliert werden konnte. Im Gegenteil.
Phasen einer intensiven Reinigung müssen viele Parteien immer wieder einmal durchlaufen. Die SPÖ hatte unter anderem ihr AKH, die FPÖ ihr Ibiza. Wenn man den Schmutz im eigenen Haus ignoriert oder leugnet, kann es passieren, dass man unter dem Gerümpel begraben wird.
Als engste Vertraute des Bundeskanzlers und ÖVP-Chefs haben Sobotka und Tanner nun festgelegt, wie die Geschichte endet.
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