Nobelpreis bekommen

Innviertel freut sich mit seinem „Super-Professor“

Oberösterreich
04.10.2022 19:00

Die „Krone“ besuchte gleich nach der freudigen Nachricht über den neuen Nobelpreisträger die Geburtsstadt von Professor Anton Zeilinger: Ried im Innkreis. Die Planungen, wie man den „Super-Professor“ für die Ewigkeit ehren kann, sind bereits angelaufen.

„Jeder Rieder durchsucht gerade seine alten Fotobücher und hofft auf ein gemeinsames Foto mit unserem Nobelpreisträger Anton Zeilinger und forscht nach Verbindungen zu ihm“, ist dem Rieder Bürgermeister Bernhard Zwielehner die Freude ein paar Stunden nach der Verkündung des Nobelpreises ins Gesicht geschrieben. Denn mit dem gebürtigen Rieder Anton Zeilinger wanderte der bedeutende Preis auch ins Innviertel. Obwohl „Mr Beam“ nicht viel Lebenszeit in Ried verbracht hat, ist er nach wie vor eng mit seinen Wurzeln verbunden.

„Hatten noch nichts vorbereitet“
„2005 war er bei uns auf der Gemeinde. Und zuletzt war er 2018 bei einem öffentlichen Auftritt in Ried“, so Zwielehner, der selbst allerdings noch auf sein erstes persönliches Kennenlernen mit dem Professor wartet. „Vor Ried hat er sicher noch ein, zwei andere Termine, zu denen er eingeladen wird. Aber es wäre für uns eine große Freude, wenn er in seiner Geburtsstadt vorbeischauen würde“, hofft der Bürgermeister auf ein Treffen im Innviertel. Und die Planungen, wie man den 77-Jährigen für seinen Erfolg gebührend ehren kann, sind bereits am Laufen. „Wir haben für so eine Sensation nichts in der Schreibtischlade vorbereitet. Aber wir werden sicherlich irgendetwas machen. Ob jetzt eine Bildungsinstitution nach ihm benannt wird oder er eine Straße in Ried bekommt, das müssen wir uns erst anschauen“, erklärt der stolze Ortschef im Gespräch mit der „Krone“.

Man trifft „Mr. Beam“ auch in den Konzertsälen
„Sein Vater war ein Bruder meiner Großmutter. Mein Vater ist daher ein Cousin von Anton Zeilinger. Die Familie stammt aus Schildorn, hatte in Ried eine Molkerei“, verrät Sabine Gruber, Obfrau des Brucknerbundes Ried am Telefon. Trotz der verzwickten Verwandtschaftsverhältnisse muss sie nicht lange über zurückliegende Zusammentreffen mit dem neuen Nobelpreisträger nachdenken. „Man sieht sich leider familiär bei Begräbnissen, aber ich treffe ihn ab und zu auch bei Konzerten in Salzburg und Wien“, erzählt die Riederin, die aus den Mittagsnachrichten vom Nobelpreis erfahren hat. „Er ist kulturell vielseitig interessiert. Zum Beispiel hat er mit seinen Studenten auch schon an der Documenta in Kassel teilgenommen.“

Als „verschmitzt und fröhlich“, beschreibt sie den berühmten Verwandten, den man sich nur ja nicht als weltfremdes „Superhirn“, das nicht aus dem Labor hinauskommt, vorstellen darf. „Aus seiner Studienzeit erzählt er oft, dass er stundenlang im Kaffeehaus gesessen ist und Schach gespielt hat.“

Salzkammergut feiert auch mit 
Nicht nur im Innviertel wurde der Nobelpreis für Anton Zeilinger gefeiert, sondern auch im Salzkammergut, dem der Wissenschaftler sehr zugetan ist. In Altmünster besitzt er ein Segelboot. In Traunkirchen hat Zeilinger 2009 die internationale Akademie Traunkirchen initiiert, deren Ehrenpräsident er heute ist. „Er ist gerne in unserer Region. Junge Menschen fördern, die besonders neugierig sind, ist ein Grundgedanke der Akademie“, erzählt der Gmundner Bezirkshauptmann Alois Lanz.

Den Innviertlern voraus ist auch der Traunkirchner Bürgermeister Christoph Schragl, der Zeilinger längst mit der Ehrenmedaille der Gemeinde ausgezeichnet hat. Auf Facebook hat Schragl kurz nach der Bekanntgabe des Nobelpreises Fotos davon gepostet. „Wir sind natürlich jetzt sehr stolz. Professor Zeilinger ist ein faszinierender Mensch. Zuletzt habe ich ihn nach einer Matinee im August in Traunkirchen getroffen. Er versteht es immer wieder, die Menschen für seine Themen zu faszinieren.“

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