Serie setzt sich fort

Sturz über Stiege: Nächster Putin-Vertrauter tot

Ausland
22.09.2022 18:40

In Russland setzt sich die Serie mysteriöser Todesfälle von Personen aus dem Umfeld von Präsident Wladimir Putins fort: Nachdem bereits zuvor enge Vertraute des russischen Präsidenten auf rätselhafte Weise ums Leben gekommen waren, starb am Mittwoch Anatoly Gerashchenko (73), ehemaliger Chef des Moskauer Luftfahrtinstituts (MAI), im Institutsgebäude bei einem Stiegensturz „aus großer Höhe“.

Der Forscher hatte enge Verbindungen zu Putins Verteidigungsministerium. Laut Angaben des MAI war Gerashchenko, der noch als Berater tätig war, sofort tot. Es soll sich um einen Unfall gehandelt haben.

„Professor Anatoly Nikolaevich Gerashchenko starb an den Folgen eines Unfalls. Wir kondolieren seiner Familie und seinen Freunden. Sein Tod ist ein kolossaler Verlust für das MAI und die wissenschaftliche Community“, teilte die Presseabteilung des Instituts mit. Der 73-Jährige arbeitete den Großteil seines Lebens für das MAI, das Technologien für die Raumfahrt entwickelt und eng mit dem russischen Verteidigungsministerium verbunden ist.

Er war Träger der russischen Ehrenmedaille für Verdienste um das Vaterland und hat während seiner beruflichen Laufbahn 50 Publikationen verfasst, ehe er 2015 als MAI-Chef in Pension ging und seither als Berater tätig war.

Arktis-Beauftragter ertrank bei nächtlichem Bootsausflug
Sein rätselhafter Todessturz ereignete sich nicht einmal zwei Wochen nachdem Iwan Peschorin, Putins Beauftragter für die Erschließung der riesigen arktischen Ressourcen Russlands, bei einer nächtlichen Bootsfahrt mit Freunden im Japanischen Meer ins Wasser gefallen und ertrunken war. Peschorin wurde nur 39 Jahre alt. Erst im Februar war Peschorins Vorgänger, Igor Nosov (43), angeblich an einem Schlaganfall gestorben.

Lukoil-Manager fiel beim Rauchen aus Fenster
Zuvor war Anfang September der Vorsitzende des zweitgrößten russischen Ölproduzenten Lukoil, Rawil Maganow, nach dem Sturz aus einem Krankenhausfenster gestorben. Auch dieser Todesfall wurde nicht restlos aufgeklärt, angeblich ist er beim Rauchen aus einem geöffneten Fenster gefallen. Ein weiterer Lukoil-Topmanager war wenige Monate zuvor ebenfalls unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen.

Oligarch trieb tot in Pool
Bereits im Juli wurde ein Oligarch mit Verbindungen zum Gasriesen Gazprom tot im Pool seiner Villa aufgefunden. Juri Woronow hatte eine Schusswunde im Kopf, die Ermittler fanden neben seiner Leiche eine Pistole und Patronenhülsen.

Ex-Kreml-Berater mit Vergiftungssymptomen im Spital
Anfang August musste außerdem der ehemalige Putin-Vertraute Anatoli Tschubais in einem italienischen Krankenhaus behandelt werden. Damals kam der Verdacht auf, Tschubais sei vergiftet worden. Er konnte das Krankenhaus nach einer Woche wieder verlassen. 

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