Ukrainischer Vormarsch

Selenskyj hisst Flagge: „Vorwärts bis zum Sieg“

Ausland
14.09.2022 15:23

Nach dem Rückzug russischer Truppen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den befreiten Teil der Ostukraine gereist. „Unsere blau-gelbe Flagge weht über dem befreiten Isjum“, teilte der Staatschef am Mittwoch in sozialen Netzen mit. Selenskyj kündigte dabei ein weiteres Vorrücken der ukrainischen Armee an. „Wir bewegen uns nur in eine Richtung - vorwärts und bis zum Sieg“, unterstrich der 44-Jährige.

Fotos zeigen Selenskyj in Isjum mit ukrainischen Soldaten. „Der Präsident der Ukraine hat den Soldaten für die Befreiung von ukrainischem Land gedankt und feierlich die ukrainische Flagge über dem Stadtparlament gehisst“, teilte die 25. Separate Luftlandebrigade Sitscheslaw auf Facebook mit.

Neben der Bekanntmachung postete sie Bilder von Selenskyj, der stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Maljar und hochrangigen Militärvertretern bei der Zeremonie.

Isjum in der Region Charkiw war erst im Laufe der vergangenen Woche im Rahmen einer ukrainischen Gegenoffensive zurückerobert worden. Der wichtige Verkehrsknotenpunkt gilt als Tor zum Industrierevier Donbass und hatte vor dem Krieg mehr als 40.000 Einwohner.

Ukraine plant Offensive auf Luhansk
Der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch hatte zuvor eine neue Offensive auf die östliche Provinz Luhansk in Aussicht gestellt. „Es gibt jetzt einen Angriff auf Lyman, und es könnte einen Vorstoß auf Siwersk geben“, sagte Arestowytsch.

Mehr als 4000 Quadratkilometer Territorium zurückerobert
Die Ukraine hält inzwischen mehr als 4000 Quadratkilometer des von den russischen Streitkräften zurückeroberten Territoriums vollständig unter ihrer Kontrolle. Das Land sei auch dabei, seine Kontrolle über weitere rund 4000 Quadratkilometer zu stabilisieren, sagt Selenskyj schon am Dienstag in seiner täglichen Videoansprache.

Putin wollte Krieg trotz möglichem NATO-Deal mit Ukraine
Neue brisante Details wurden unterdessen über die Strategie Wladimir Putins bekannt. So entschied sich der russische Präsident offenbar trotz Zugeständnissen der Ukraine in der umstrittenen Frage eines NATO-Beitritts zum Angriff auf das Land. Nach Reuters-Informationen hatte ihm sein wichtigster Gesandter für die Ukraine mitgeteilt, dass er mit Kiew eine vorläufige Vereinbarung getroffen habe, die die russischen Bedenken ausräumen würde. Putin entschied sich dennoch zur Invasion, sagten drei dem Kreml nahestehende Personen.

Putin hatte vor dem Krieg wiederholt behauptet, dass die NATO durch die Aufnahme neuer Mitglieder in Osteuropa immer näher an die Grenzen Russlands heranrücke und das Bündnis sich darauf vorbereite, auch die Ukraine unter ihren Einfluss zu bringen. Dies stelle eine existenzielle Bedrohung für Russland dar und zwinge ihn zu einer Reaktion.

Geld- und Haftstrafen für ukrainisches „Kampflied“ auf Krim
Unterdessen hat auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ein Gericht Haftstrafen verhängt, weil auf einer Hochzeit ein ukrainisches Lied gespielt wurde. Das Gericht in der Stadt Bachtschissarai ordnete für sechs „Organisatoren und Teilnehmer der Hochzeit“ Haftstrafen zwischen fünf und 15 Tagen sowie Ordnungsstrafen von umgerechnet mehr als 800 Euro an, wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten. Das Lied wurde als „Kampflied ukrainischer Nationalisten“ bezeichnet.

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