Nach Wetter-Eklat

Ungarn: Abgesagtes Feuerwerk wird nachgeholt

Ausland
24.08.2022 15:38

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Das wegen einer falschen Wetterprognose abgesagte Feuerwerk in Budapest anlässlich des Nationalfeiertags am 20. August wird nun nachgeholt. Als neuer Termin wurde der Samstag gewählt. Die Verkehrsbeschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen wurden bereits verlängert. Die Bemühungen der Opposition, das traditionelle Spektakel gänzlich abzusagen, sind gescheitert.

Das abgesagte Event hatte für internationales Echo gesorgt - vor allem weil die Leiterin der Meteorologiebehörde OMSZ und ihr Stellvertreter zurücktreten mussten. Ihre Behörde hatte vorhergesagt, dass es am 20. August mit 75- bis 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit in Budapest ein heftiges Gewitter geben werde. Deswegen sagte Zoltan Kovacs, Staatssekretär für internationale Kommunikation und zugleich Leiter des für den Feiertag zuständigen operativen Stabs, das Feuerwerk ab. Das Gewitter blieb allerdings aus. Daraufhin warfen Medien, die der rechtspopulistischen Regierung nahestehen, dem Wetterdienst vor, das Feuerwerk durch „falsche“ Informationen verhindert zu haben.

Unwetter hatten vor 16 Jahren bei dem Feuerwerk in Budapest zu einem schweren Unglück geführt: Fünf Menschen starben und mehr als 300 wurden verletzt, als während des pyrotechnischen Spektakels am 20. August 2006 ein Gewitter ausbrach und unter den eineinhalb Millionen Zuschauern Panik ausbrach. Deswegen entscheidet seitdem die Regierung aufgrund der Wettervorhersagen darüber, ob das Feuerwerk stattfindet. Für Samstag sehen übrigens die Prognosen deutlich besser aus. Es soll zwar leicht bewölktes Wetter geben, aber die Regenwahrscheinlichkeit ist aus heutiger Sicht nicht sehr hoch.

Minister spricht von mehreren Missständen
Der zuständige Minister, Laszlo Palkovics, hat übrigens in einer Stellungnahme gegenüber dem Online-Portal mandiner.hu bestritten, dass das Köpferollen an der Spitze der Wetterbehörde mit dem Feuerwerk in Zusammenhang stehe. Palkovics erklärte am Mittwoch, dass es mehrere Missstände in der Organisation gegeben habe. Die Regierung werde sich allerdings „auch in Zukunft nicht in die Arbeit der OMSZ einmischen“, versicherte der Minister für Technologie und Industrie. Nachsatz: „Wir haben ausgezeichnete Meteorologen.“

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