Abschusspläne bleiben

Nachwuchs von Wolfspärchen riss Schafe in Osttirol

Tirol
09.08.2022 14:34

Gibt es in Osttirol ein erstes Wolfsrudel? Wie das Land am Dienstag bekannt gab, soll ein Wolf, der Anfang Juli in Lavant Schafe gerissen hatte, von jenen Problemwölfen abstammen, die zuletzt zum Abschuss freigegeben worden sind. Trotz dieser neuen Erkenntnis halten die Verantwortlichen am Bescheid fest.

„Der am vergangenen Freitag nach entsprechender Empfehlung durch das Fachkuratorium Wolf, Bär, Luchs erlassene Entnahmebescheid für die beiden Wölfe 108MATK und 121FATK im Bereich von Lavant bleibt aufrecht“, stellte LHStv. Josef Geisler (ÖVP) nach Einlangen eines DNA-Befundes klar.

300-Kilo-Ochsen gerissen
Der Riss eines 300 Kilogramm schweren Ochsen vom 30. Juli in Lavant sei eindeutig den beiden zum Abschuss freigegebenen Wölfen 108MATK und 121FATK zuzuschreiben. „Die Proben enthielten DNA von beiden Tieren“, teilte das Land Dienstagabend mit. 

Bedrohung für sämtliche Almtiere
„Diese Problemwölfe töten nicht nur Schafe, sondern auch nahezu ausgewachsene Rinder. Sie sind eine Bedrohung für sämtliche Almtiere. Wir müssen unbedingt verhindern, dass sich ein Rudel bildet, das selbst Rinder reißt“, so Geisler weiter. Rechtlich sei die Entnahme durch die Jagdausübungsberechtigten gedeckt. Das habe auch ein vom Land Tirol in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten bestätigt.

Nun schon acht Wölfe 
Ein weiterer, bislang in Österreich nicht erfasster Wolf wurde im Zuge von Rissen am 27. Juli und am 31. Juli in Anras festgestellt. Es handelt sich dabei um ein männliches Tier mit der Bezeichnung 165MATK. Damit erhöht sich die Zahl der im heurigen Jahr bislang in Osttirol nachgewiesenen Individuen auf acht. Auf unmittelbar angrenzendem Kärntner Gebiet seien zudem heuer bereits drei Rinder bei Wolfsangriffen verletzt worden, eines davon musste notgeschlachtet werden, berichtete das Land.

Auch Reh getötet
Im Zuge der Probenuntersuchung eines Rissereignisses vom 27. Juli in Obertilliach wurde neuerlich der männliche Wolf mit der Bezeichnung 151MATK nachgewiesen. Dieses Individuum wurde bereits bei Schafsrissen in Obertilliach und Anras sowie bei einem Rehriss in Kartitsch bestätigt.

Auch ein Bär nachgewiesen
Heuer wurden im Bezirk Lienz bereits sieben verschiedene Wolfsindividuen sowie nunmehr auch ein Bär genetisch bestätigt. Bei mehreren Rissereignissen Ende Juli im Gemeindegebiet von Anras wurde einmal sowohl die DNA eines Bären und viermal die DNA eines Wolfs nachgewiesen. „Um welche Individuen es sich dabei handelt, ist derzeit noch nicht bekannt“, hieß es. Neben den bereits genetisch erfassten Wölfen wurde in Osttirol außerdem ein weiterer, bislang in Österreich noch nicht registrierter weiblicher Wolf mit der Bezeichnung 163FATK identifiziert.

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