Salzburger Gastronomie

Das Personal wird im Sommer noch rarer

Schon mehr Regel denn Ausnahme: Die Personalsuche nimmt im Salzburger Hochsommer noch weiter zu.

(Bild: APA-PictureDesk)

Nicht nur die Sommerhitze setzt Salzburgs Gastronomen zu. Unter anderem wegen der Festspiele aber auch wegen der Badesaison fehlt es noch stärker an Fach- und Hilfskräften.

Josef Brunnauer vom renommierten Hotel und Wirtshaus Langwied hat ein Problem entschärfen können: „Wir haben für die Mitarbeiter den freien Tag von Dienstag auf Sonntag verlegt. Nicht freiwillig. Aber du brauchst heute als Arbeitgeber einen Mehrwert. Gute Bezahlung ist ja schon selbstverständlich.“

Salzburgs Gastronomen haben aktuell nicht nur mit der Hitze zu kämpfen

(Bild: Alexander Schwarzl)

Brunnauer kann so aktuell seinen Mitarbeiterstand in Bad Vigaun halten. Andere in der Branche nicht. Vielerorts sieht man auf Schildern Jobangebote stehen, die oft wie Hilfeschreie wirken. Dort, wo früher Öffnungszeiten oder Tagesempfehlungen eingeladen haben.

Mitarbeiter in der Gastro haben zuletzt immer häufiger den Wunsch nach einer Stundenreduktion geäußert. Viele möchten nicht mehr 45 Stunden arbeiten.

Wirtesprecher Ernst Pühringer über den Personalmangel

Doch warum spitzt sich der Personalmangel im Bundesland weiter zu? „Die Leute wollen nicht mehr so viel arbeiten, bitten um Stundenreduktionen. Das ist ein allgemein großer Grund“, erklärt Salzburgs Wirtesprecher Ernst Pühringer. Aktuell binden auch die Festspiele viel Personal. Die Badesaison tut das ihre. Viele Hilfskräfte arbeiten im Sommer im Freibad-Kiosk oder im Buffet. „In der Hochsaison hat sich die bereits prekäre Lage nochmals zugespitzt“, so Pühringer.

Rückkehrer aus der Pflege als Hoffnungsschimmer
Er erzählt von 12.000 bis 13.000 offenen Stellen österreichweit in Gastronomie und Hotellerie. 1000 freigegebene Arbeitsplätze aus Drittstaaten, die im Oktober dazukommen, seien ein Tropfen auf den heißen Stein. Es gibt aber auch Gastronomen, die mit vorsichtiger Hoffnung nach vorne blicken.

Etwa Hannes Sampl, Inhaber vom Berggasthof Schlögelberger in St. Maragarethen: „Es gibt schon Fälle, wo zu Pflegern umgeschulte Köche und Kellner wieder zum Stammberuf zurückkehren.“ Ähnliches erlebt Pühringer: „Anderswo, in einem familienfreundlicheren Arbeitsumfeld etwa, findet man mit dem Lohn vielleicht doch nicht das Auslangen. Und kommt daher wieder in die Gastro zurück!“