„Krone“-Kommentar

Pinky & the Brain

Kolumnen
16.07.2022 06:00

Als im Prager Frühling 1968 die russischen Panzer auffuhren, war Rudolf Kirchschläger Leiter der österreichischen Gesandtschaft in Prag. Entgegen den Weisungen seines Vorgesetzten - Außenminister Kurt Waldheim - erteilte er allen Ausreisewilligen Visa.

Volksnah, authentisch und würdevoll übte er ab 1974 als Bundespräsident auch das höchste Amt im Staat aus - und verlieh ihm dadurch Reputation. Kirchschläger stand - wie der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky - mit seiner Privatnummer im Telefonbuch und öffnete als erster Präsident die Hofburg für die Bürgerinnen und Bürger.

40 Jahre später erleben wir einen Wahlkampf, bei dem ÖVP und SPÖ, obwohl sie sich gerne staatstragend geben, keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Nur FPÖ und MFG fordern Amtsinhaber Alexander Van der Bellen heraus. Erstere mit Walter Rosenkranz, dem „freundlichen Gesicht“ der Freiheitlichen, einst „The Brain“ genannt. 2017 führte Rosenkranz gemeinsam mit „Pinky“ Johannes Gudenus den blauen Parlamentsklub.

Dann sind da noch Juxkandidaten wie der ehemalige BZÖ-Politiker und Fernsehclown Gerald Grosz, der mit nacktem Oberkörper und Duschbrausekopf in der Hand zu seinen Fans spricht. Oder Dominik Wlazny alias Marco Pogo mit seinem mobilen Bierbrunnen. „Lustig“ wie ein schlechter Zeichentrickfilm. Und ein Schlag ins Gesicht aller Bundespräsidenten, die dieses Amt mit Respekt und Würde ausgeübt haben beziehungsweise ausüben.

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