Ode an das Sommerloch

Die Corona-Zahlen steigen genauso sprunghaft wie die Dieselpreise an den Zapfsäulen. Dafür beschließt die Bundesregierung als Ausweg aus dem Gasmangel die Umrüstung auf Öl. Nur damit uns Kasachstan dasselbe nicht mehr liefert. Aber das macht nichts, die Raffinerie in Schwechat ist ohnehin kaputt. Angesicht dieser Nachrichten glaubt man kaum, dass überhaupt Sommer ist. Früher, da war ja bekanntlich alles besser, gab es da noch so etwas wie das Sommerloch. Die Saure-Gurken-Zeit, in der es auch Enten in die Zeitung schafften, weil sich ja sonst nichts tut. Da wird aus der eisgekühlten Melone für Braubär „Vinzenz“ eine seitenfüllende Reportage und aus den Urlaubsbildern diverser Politiker eine groß aufgekochte Affäre - aber so weit sind wir heuer noch nicht. Leider, möchte man sagen. Und so vermelden wir weiterhin Alarmierendes wie den akuten Blutspender- und Blutspenden-Abnehmer-Mangel im Land, Kurioses wie den „Rosenkrieg“ um einen viel zu teuren Hochzeits-Pavillon in Amstetten und Erbauliches wie das glühende Lob des ESA-Chefs für heimische Weltraumforscher. Und dann, endlich, kam er: Der dicke Kurt. Seines Zeichens Igel. Ein Igel, der aufgrund seiner stacheligen Leibesfülle in einem Gartenzaun in Schwadorf stecken blieb. Und der von der Feuerwehr ohne gröbere Blessuren gerettet wurde. Wenn man einmal vom verletzten Igel-Ego ob seines neuen Spitznamens absieht. Wir in der Redaktion wünschen uns - und Ihnen - viel mehr solcher Geschichten in der „Krone“. Weil dann nämlich nichts Schlimmeres passiert ist.