Gerade von Premium-Autos erwartet man, dass sie sich im EuroNCAP-Crashtest keine Blöße geben - doch nun hat erneut ein BMW nur vier Sterne erzielt. Nachdem es Anfang des Jahres das neue 2er-Coupé erwischt hat, ist es nun der BMW i4, der Federn lassen muss. Allerdings liegt es nicht an der Struktur des Wagens, sondern lediglich an den Assistenzsystemen.
„Der BMW i4 ist in fast allen Kriterien vorne dabei“, hält Max Lang, ÖAMTC-Experte für Fahrzeugsicherheit, fest. „Dass es trotzdem nicht für fünf Sterne reicht, liegt vorwiegend an den Fahrassistenten. Dabei ist das Auto durchaus umfassend ausgestattet - allerdings funktionieren manche Systeme, speziell Gurterinnerung auf den Rücksitzen und Spurhalteassistent, nicht so zufriedenstellend, wie wir es uns gewünscht hätten.“
Im Gegensatz zum BMW hat der zweite Vier-Sterne-Kandidat der aktuellen Testrunde, der Toyota Aygo X, mit die besten Assistenzsysteme im Test. Dafür bekommt er Abzüge für die Insassensicherheit, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. „Hier macht sich die geringe Größe des Fahrzeugs dann doch bemerkbar: Beim Frontalcrash drohen auf der Fahrerseite schwere Brustverletzungen, bei einem Seitenaufprall kann es sogar passieren, dass der Fahrer mit dem Kopf an die gegenüberliegende Tür prallt. Ein Airbag, der verhindert, dass vorne sitzende Personen mit den Köpfen zusammenprallen, ist nicht vorhanden“, so Lang. Ähnlich die Situation für Kinder auf den Rücksitzen: Die Simulation eines Seitenaufpralls lässt bei einem zehnjährigen Kind sehr schwere Brustverletzungen befürchten.
Beste Insassensicherheit: Cupra Born
Mit fünf Sternen wurden im aktuellen Crashtest Alfa Romeo Tonale, Cupra Born, Kia Sportage und die T-Klasse von Mercedes (deren Ergebnisse auch für den Mercedes Citan Tourer gelten) bewertet.
Den besten Wert bei der Sicherheit für erwachsene Insassen erreicht mit 93 Prozent der Cupra Born - eines der kleinsten Fahrzeuge im Test. Knapp dahinter folgt die T-Klasse von Mercedes (91 Prozent), die außerdem mit dem höchsten Wert in der Kindersicherheit (93 Prozent) punkten kann. „Davon abgesehen gibt es in Detailbereichen immer die Möglichkeit für Verbesserungen“, sagt der ÖAMTC-Experte. „Speziell beim Schutz vulnerabler Gruppen - also Fußgänger und Radfahrer - gibt es bei allen Fahrzeugen Luft nach oben. Wobei wir auch hier klare Fortschritte sehen, die vor allem den immer besseren Fahrassistenten zu verdanken sind.“
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