Die Meldung von der geplanten Rückkehr der Balkankiste Zastava Yugo hat auf krone.at extrem eingeschlagen. Auf dem Car Design Event in München haben wir Aleksandar Bjelić, der Mann hinter der Neuauflage, getroffen. Dort hat er ein erstes Modell gezeigt – und mehr über das Projekt verraten.
Der Yugo war sozusagen der Käfer des Balkans. Nicht der technisch Fortschrittlichste, nicht der Zuverlässigste, aber er hat die Massen mobilisiert, wie man auf den Straßen sehen konnte.
Genau das soll auch der neue Yugo leisten: ein gut vier Meter langer Kleinwagen, der weit unter 20.000 Euro kosten soll. Unter der Haube zunächst ein Verbrennungsmotor, womit er sich von anderen aktuellen Retroautos wie Renault 5 oder Twingo unterscheidet. Aber: „Er ist auch nicht als Retroauto gedacht, sondern soll die Idee des günstigen Kleinwagens wiederaufleben lassen“, sagt Professor Bjelić, der nicht nur vier Firmen hat, sondern auch einen Lehrstuhl an der Universität Belgrad.
„Natürlich ist auch eine Elektro-Version geplant, das ist einfach zeitgemäß und entspricht dem Stand der Technologien bzw. auch dem ökologischen Faktor. Aber gerade am Balkan ist es mit der Ladeinfrastruktur nicht weit her. Und dann ist da ja auch das Ziel, dass der Yugo für viele Menschen erschwinglich sein soll.“
Schon damals gab es mehr als nur einen Dreitürer, etwa auch ein Cabrio, und das soll auch künftig der Fall sein. „Wir haben eine komplette Modellreihe designt. Zum klassischen Dreitürer kommen ein Fünftürer, ein viersitziges Cabrio, ein Roadster, ein SUV und auch ein Kleinlieferwagen, ähnlich einem VW Caddy. Alles auf der gleichen Plattform.“
Als Nächstes sollen noch dieses Jahr der Roadster und das SUV als Modelle gezeigt werden, ebenfalls im Maßstab 1:5 – wie das Modell, das der Schwabe mit serbisch-mazedonischen Wurzeln nach München mitgebracht hat. Designer Darko Marčeta arbeitet bereits am Modell.
Der ganz große Kick-off soll dann 2027 auf der World Expo in Belgrad stattfinden: Dort wird ein fahrbarer Prototyp gezeigt. Spätestens dann soll ein großer Hersteller gefunden werden, der den Yugo bauen soll, denn: „Wir sind keine Autohersteller und wollen das auch nicht sein.“
Allerdings arbeitet Bjelić derzeit mit einem „europäischen Volumenhersteller“ zusammen, mit dem der fahrbare Prototyp realisiert wird. Der Yugo-Mastermind kann sich am Baukasten des Konzerns bedienen. Viel spricht dafür, dass es sich um Stellantis handeln könnte, aber es wurde Stillschweigen vereinbart.
Technische Daten gibt es – weil auch noch kein fertiges Auto - noch nicht, aber unter der Haube soll ein 1,2 bis 1,6 Liter Benziner stecken, der mindestens 80 PS leistet und in einer Sportversion (darauf verweist die rote Linie an der Front des Modells) sogar bis zu 130 PS. Es soll sowohl ein Automatik- als auch ein manuelles Getriebe geben.
Bjelić ist zuversichtlich, dass bald ein Hersteller gefunden wird, das Interesse (auch aus China) ist groß, sagt er. Sein Wunsch: Marktstart 2028/2029.
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