Lücken in Versorgung

Neue Rezepte gegen Kassenärztemangel gesucht

Vorarlberg
28.06.2022 07:00

Die Sozialdemokraten orten erste Versorgungslücken - und fordern Umbruch bei Kassenversorgung. Die bevorstehende Pensionierungswelle wird die Situation im niedergelassenen Bereich nochmals verschärfen.

Mehr als 30 Jahre ist Gabi Sprickler-Falschlunger als Allgemeinmedizinerin in Dornbirn tätig. Schon seit längerem sucht die Ländle-SPÖ-Chefin nach einem Nachfolger. Bisher allerdings vergebens. Das Interesse an Kassenarztstellen ist in der Tat gering. Auf keine von insgesamt sieben Stellen, die die ÖGK im Frühjahr in Vorarlberg ausgeschrieben hatte, gab es eine Bewerbung.

Sprickler-Falschlunger und Manuela Auer sehen bereits jetzt erste Versorgungslücken. So werden beispielsweise in einigen Ordinationen keine Neupatienten mehr aufgenommen. Wer es sich leisten kann, entscheidet sich für einen Wahlarzt.

Geht es nach den Sozialdemokratinnen, sollen genau jene 316 Wahlärzte, von denen lediglich 48 relativ versorgungswirksam sind, verstärkt in das Kassensystem eingebunden werden. Fixe Öffnungszeiten sowie eine Anbindung an das E-card-System seien Gebot der Stunde. Unterm Strich müsse ein ganzes Maßnahmenbündel umgesetzt werden, damit am Ende alle von einer guten Kassenversorgung profitieren würden.

Zitat Icon

Eine umfassende Gesundheits- versorgung muss sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum gewährleistet sein. Wenn Kassenarztstellen nicht nachbesetzt werden, hat das Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit

Manuela Auer

Die roten Rezepte gegen den Kassenärztemangel sehen unter anderem neue Arbeitszeitmodelle und auch Gemeinschaftspraxen vor. Gerade Ärztinnen könnten so Beruf und Familie besser vereinbaren. Mehr Arbeitsteilung und ein Ausbau der Primärversorgungszentren wiederum würde Vorteile für die Patienten bringen, die mit längeren Öffnungszeiten, einem größeren Leistungsspektrum und eben mehr Versorgungssicherheit rechnen könnten.

Weniger Bürokratie durch pauschale Honorierung
Ein Dorn im Auge sei vielen Kassenmedizinern auch der bürokratische Aufwand. Gewünscht wäre eine pauschale Honorierung. Für chronisch Kranke würde dies mehr Verlässlichkeit bedeuten.

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