Aus für "Heatballs"

D: Gericht verbietet Heizungs-Schmäh bei Glühbirnen

Ausland
28.07.2011 07:03
Mit dem Verkauf von herkömmlichen Glühlampen als "Heatballs" (Englisch für "Heizkugeln") wollten zwei findige Ingenieure aus Köln das stufenweise EU-Verkaufsverbot für herkömmliche Glühbirnen umgehen. Jetzt hat das Verwaltungsgericht entschieden, dass der ebenso dreiste wie pfiffige Trick illegal ist.

Bereits vergangenen November hatte die Bezirksregierung Köln die Satire-Aktion der zwei Deutschen vorerst gestoppt. Die Ingenieure wollten 40.000 Glühbirnen, deren Verkauf die EU stufenweise verboten hat, als "Heizkugeln" vertreiben. Ihre Begründung: 95% der abgegebenen Strahlung ist Wärme, das austretende Licht lediglich Verlust. Zudem schrieben sie auf die Glühbirnen: "Nicht zur Beleuchtung!" Dadurch konterten sie die EU aus, die das Verbot damit begründet hatte, dass zu viel der verbrauchten Energie als Wärme verpufft und zu wenig als Licht ausgestrahlt wird.

Auf ihrer Homepage bezeichnen die Kölner ihre "Heatballs" als die beste Erfindung seit der Glühbirne, die dem Beleuchtungskörper technisch zwar sehr ähnlich, aber zum Heizen gedacht sei.

Gericht teilt Ansicht nicht
Dem Verwaltungsgericht in Aachen leuchtete diese Argumentation aber nicht ein. In einem Eilbeschluss verbot es nun den Verkauf der als Miniheizungen deklarierten Glühbirnen. Käufer würden die Lampen niemals als Heizkörper benutzen, solange sie gleichzeitig als Beleuchtung funktionieren, so die bierernste Begründung.

Laut dem deutschen Magazin "Stern" stellte das Gericht klar, dass die "objektive Zweckbestimmung aus Verbrauchersicht" ausschlaggebend sei und demnach ein "Heatball" eindeutig als Lichtquelle diene.

Beschwerde am Oberverwaltungsgericht möglich
Der Kampf, die Glühbirne am Leben zu halten, scheint nun verloren, doch ein letzter Weg steht den beiden Ingenieuren noch offen: Gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts können sie Beschwerde einreichen, über die dann das Oberverwaltungsgericht Münster zu entscheiden hat.

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