„Krone“-Ombudsfrau

ÖBB-Automat nahm Geld nicht: Strafe für Pensionist

Der Automat nahm die Geldscheine von Sascha H. nicht an.

(Bild: Gerhard Bartel)

Nerven hat ein Burgenländer keine gespart, als er Anfang April mit dem Zug gefahren ist. Der Ticketautomat wollte seine Geldscheine nicht akzeptieren. Im Zug erhielt der Leser eine Strafe, Entgegenkommen gab es keines. Zunächst.

Sascha H. wollte wie gewohnt beim Ticketautomaten am Bahnhof Breitenbrunn am Neusiedler See für eine Fahrt nach Wien ein Ticket lösen. „Jedoch hat dieser keinen meiner vier 20-Euro-Scheine genommen“, so der Leser. Mit Karte zahlen sei keine Option gewesen, da er über eine solche nicht verfüge.

Im Zug wurde eine Nachforderung über 135 Euro ausgestellt (Symbolbild).

(Bild: Huber Patrick)

Herr H. hoffte, dass man ihm ob des Vorfalls im Zug eine Fahrkarte verkauft. Weit gefehlt. Stattdessen: Nachforderung. 135 Euro! „Warum muss ich Strafe zahlen, wenn der Automat mein Geld nicht nimmt? Ich bin noch nie schwarzgefahren und immer ehrlich“, beteuerte der Frühpensionist.

Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte schritt ein
Laut ÖBB war die Nachforderung korrekt, im Nahverkehr benötige man vor Abfahrt ein gültiges Ticket. Aus Fairness gegenüber anderen Fahrgästen schmetterte man die Bitte um ein Entgegenkommen ab. Zunächst. Denn die Experten von der Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte konnten durch eine Schlichtung erreichen, dass dem Burgenländer 90 Euro der Strafe in Form von Gutscheinen erstattet werden.

Vielleicht wäre es in Fällen wie jenem von Herrn H. auch fair anzudenken, einfach ein Ticket im Zug zu verkaufen. Wäre zumindest eine nervenschonende Variante.