Nach Querelen und drei Abgängen im Team ist die Tourismusgesellschaft der Stadt Salzburg (TSG) in der Kritik. Braucht es für die Ausarbeitung einer Zukunftsstrategie unbedingt teure Hilfe einer Hamburger Agentur?
Seit dem Abgang von Langzeit-Chef Bert Brugger kommt die städtische Tourismusgesellschaft (TSG) nicht zur Ruhe. Nach dem kurzen Intermezzo von Christine Schönhuber ist seit Anfang des Jahres Beate Kassner am Ruder.
Schnell war von großem Unmut im Team die Rede, der jetzt in Abgängen von drei leitenden Mitarbeitern gipfelte. Neben dem Tourismusdirektor (schon ausgeschrieben) und der Stellvertreterin ging auch die Leiterin der Kommunikation. Und es stehen eine Reihe von Vorwürfen zu Führungsstil und Fachkenntnissen im Raum.
Die Geschäftsführerin verstecke sich hinter jener Hamburger Agentur, die für die Ausarbeitung der Zukunftsstrategie extra mit ins Boot geholt worden war und jetzt Großteile der touristischen Arbeit erledige. Kassner würde laufend Antworten schuldig bleiben. Von rund 200.000 Euro Kosten für die Assistenz aus dem „hohen Norden“ ist die Rede.
Der Städtetourismus erhole sich in Salzburg auch langsamer als in anderen Städten. 2024 gab es mit 3,138 Millionen Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr ein Minus. Heuer zeichnet sich ein Plus ab. Kassner selbst will die Abgänge nicht näher kommentieren: „Wir werden zwei Stellen neu besetzen.“
Natürlich bleibt Beate Kassner weiter im Amt. Die Zusammenarbeit ist gut. Einiges muss im Stadttourismus neu aufgestellt werden. Das kommt nicht immer gut an.
Bernhard Auinger, Bürgermeister
Bild: Tröster Andreas
Bürgermeister stärkt Geschäftsführerin Rücken
„Natürlich ist sie weiter im Amt“, so Stadtchef Bernhard Auinger (SPÖ). Ob es für eine Entwicklung der Stadtstrategie teure Hilfe aus Hamburg braucht? „Ich glaube, dass gerade hier der Blick von außen wichtig ist.“ Kassner betont, dass in die Strategie Wünsche von 2800 Salzburgern einflossen.
Zur Chefsache hat Auinger, wie berichtet, den großteils touristisch verursachten Schlechtwetter-Stau in die Stadt erklärt. „Der Termin für einen Runden Tisch mit Polizei und Verkehrsexperten steht“, so Auinger. Einen ersten Test für neue Einfahrtssperren in die Stadt soll es an Adventsamstagen geben.
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