Als sich die Eltern Julians trennten, erhielt seine Mutter in Gars am Kamp das Sorgerecht. Bis sie völlig unvermutet starb. Gehirnschlag. "Der geschockte Bub verbrachte den Sommer auf dem Land bei seinen Großeltern, spielte auf dem Hof mit den Tieren, erholte sich langsam", so ein Freund der Familie. Dort auf den Feldern und Wiesen fühlte Julian sich seiner Mutter nah und in seinen endlosen Trauer aufgehoben. Doch auch diese Momente der Geborgenheit sollten nicht von langer Dauer sein.
Wegen Straßenlärm Zug nicht gehört?
Zunächst schien es noch, als könnte die Zeit die Wunden des Buben heilen. Bis sich der Achtjährige vergangenen Dienstag in St. Pölten auf den Heimweg vom Hort machte. Der Achtjährige stieg an der falschen Haltestelle aus dem Bus aus, querte bei Grün den Zebrastreifen. Dann der verhängnisvolle Schritt auf die Gleise. "Im Straßenlärm dürfte der Bub den heranbrausenden Zug überhört haben", sagt sein Pfarrer Engelbert Schoder.
Julian ist jetzt im Himmel mit seiner Mutter vereint. "Uns bleibt nur, die Hinterbliebenen in ihrem großen Schmerz zu trösten."
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