Die Ersten ihrer Art

GasGas ES und SM 700: Freaks wagen den Aufstieg

Motor
22.05.2022 08:00

GasGas. Diese Motorradmarke kennt man eigentlich nur, wenn man besonders motorradaffin ist. Denn auf der Straße traf man die Bikes des spanischen Herstellers bisher vor allem auf Anhängern auf dem Weg zum nächsten Wettbewerb an. Doch die Zeiten ändern sich: Ab sofort können Fans auch mit einer normalen Enduro und einer Supermoto Gas(Gas) geben, wie gewohnt in Knallrot gehalten.

(Bild: kmm)

Im Gelände war GasGas immer stark. Trialmaschinen und leichte Offroader sorgten für viele Lorbeeren. Unter anderem gewann Chris Pfeiffer 1996, 1997, 2000 und 2004 auf einer EC300 das Erzberg-Rodeo.

Zuletzt ging der Dakar-Gesamtsieg an GasGas, mit Sam Sunderland im Sattel bzw. auf den Rasten. Dies allerdings bereits mit KTM-Technik, denn die Mattighofener haben sich die Traditionsmarke schlichtweg einverleibt (und sind damit sogar in der Moto3 aktiv).

Zwei Neue mit bekannten Genen
Nun kommen also die Supermoto SM 700 und die Enduro ES 700. Ihre Technik ist bekannt, und zwar von KTM 690 SMC und 690 Enduro bzw. Husqvarna 701 Supermoto und 701 Enduro. Optisch heben sich die GasGas-Modelle aber deutlich von ihren Schwestern ab.

Der 693 ccm große Einzylinder-Viertaktmotor (Viertakt kann man bei GasGas durchaus dazusagen) mit Doppelzündung leistet 74 PS und liefert maximal 73,5 Nm bei 6500/min. ab, die er via Sechsganggetriebe überträgt. Er hängt in einem Gitterrohrrahmen, der für „rasiermesserscharfes Handling und hohe Stabilität“ sorgen soll, verspricht der Hersteller. Der 13,5 Liter fassende Tank ist im Polyamid-Hilfsrahmen im Heck untergebracht. Soziusgriffe oder ein Montagerahmen sind optional erhältlich.

Motor und Chassis samt Alugussschwinge und in Zug- und Druckstufe einstellbarer Gabel sind bei Supermoto und Enduro zwar gleich, Fahrwerk und Räder (nicht nur das Profil) unterscheiden sich jedoch. Und die SM 700 weist einen um 10 mm geringeren Nachlauf auf.

Top-Elektronik
Die technische Ausstattung ist wie bei den Konzernschwestern vom Feinsten: Sechs-Achsen-Sensorik, Quickshifter zum Rauf- und Runterschalten, Kurven-ABS und (abschaltbare) Traktionskontrolle, alles an Bord.

Beide 700er-Versionen bringen zwei Fahrmodi mit, wobei Modus 1 für klassisches Straßenfahren gedacht ist. Hier regeln ABS und Traktionskontrolle schräglagenabhängig. Modus zwei ist je nach Modell entweder ein Supermoto- oder ein Offroad-Modus. Bei der ES 700 bedeutet das eine direkte Gasannahme für bessere Kontrolle im Gelände. Damit kann der Fahrer das Hinterrad bei Bedarf durchdrehen lassen und das Vorderrad anheben, ohne die Performance zu beeinflussen. Bei der SM 700 bietet er eine aggressivere Gasannahme mit Supermoto-Traktionskontrolle, womit der Fahrer im Supermoto-Stil Drifts und Wheelies hinlegen kann. Bei beiden Bikes ist das ABS am Hinterrad in Modus 2 deaktiviert, um Offroad eine bessere Rückmeldung zu erhalten und auf Asphalt driften zu können.

Im Cockpit ist Opulenz weniger gefragt, es besteht aus einem einfachen LC-Display und einigen Warnleuchten.

Supermoto SM700
Die Straßen-Straßenmaschine ist mit einem Apex-Fahrwerk von WP ausgestattet und läuft vorne wie hinten auf einem 17-Zoll-Alu-Rad. Die Dimensionen des Continental ContiAttack SM Evo: 120/70 ZR 17 vorn und 160/60 ZR 17 hinten. Gebremst wird vorn mit einem Vierkolben-Radialsattel von Brembo an einer 320-Millimeter-Einzelscheibe, die hintere Scheibe misst 240 mm.

Enduro ES 700
Die Räder der Enduro messen 21 Zoll (vorn) bzw. 18 Zoll (90/90-21 bzw. 140/80-18). Die Gummis stammen auch hier von Conti, sind allerdings TKC 80, die gleichermaßen für die Verwendung auf sowie abseits der Straße geeignet sind. Das WP-Fahrwerk kommt mit Xplor- statt Apex-Komponenten.

Mit 269 mm weist die Enduro 32 mm mehr Bodenfreiheit auf als die Supermoto-Version, damit wächst die Sitzhöhe um 37 auf 935 mm. 25 Zentimeter Federweg sorgt vorne wie hinten für Ausreichend Spielraum. Die Bremsscheibe misst vorn nur 300 mm, gebremst wird per Zweikolben-Schwimmsattel. Die Elektronik-Ausstattung ist im Prinzip identisch mit jener der Supermoto.

Die Enduro ist ein Kilogramm leichter als die Supermoto, ihr Trockengewicht beträgt 147,4 Kilogramm. Der Preis ist jedoch identisch, auch mit dem der Konzernschwestern: 12.599 Euro.

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(Bild: kmm)



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