„Krone“-Kommentar

Ein Abschied mit Symbolkraft

Oberösterreich
20.05.2022 14:30

Seit September gehört das frühere MAN-Werk in Steyr der WSA GmbH von Sigi Wolf. Mit Ende Mai verlässt der bisherige Angestelltenbetriebsrat Thomas Kutsam das Unternehmen in Richtung Bildungskarenz. Damit geht einer der lautstärksten Fürsprecher der Übernahme.

„Wahlvorschlag“, steht in fetter und kursiver Schrift auf dem Zettel, der am schwarzen Brett ausgehängt wurde. Am Dienstag steht bei Steyr Automotive eine Betriebsratswahl an. Soweit, so unspektakulär, könnte man auf den ersten Blick meinen. Ist es aber nicht. Denn gewählt wird die neue Vertretung der Angestellten. Grund: Thomas Kutsam verlässt mit Ende Mai das Unternehmen, das derzeit noch vorwiegend für Lkw-Hersteller MAN Aufträge abwickelt, in Richtung Bildungskarenz.

Er hatte sich gegen die Arbeiterbetriebsräte gestellt
Es ist ein Abschied, der überrascht. Schließlich war es Kutsam, der monatelang für die Übernahme durch die WSA GmbH von Sigi Wolf gekämpft hatte. Der sich hinter verschlossenen Türen und auch öffentlich gegen die Arbeiterbetriebsräte gestellt hatte, als diese andere Investoren an den Verhandlungstisch bringen wollten und Bedenken äußerten. Kutsam war überzeugt, dass der Neuanfang mit Sigi Wolf die einzige Lösung ist, die dem MAN-Werk eine Zukunft gibt, und eine gute Möglichkeit ist, die Perspektiven bietet.

Weg viel steiniger als gedacht
Neun Monate nach dem Eigentümerwechsel geht Kutsam. Ein Schritt, der Symbolkraft hat, weil er zeigt, dass sich weit mehr als nur der Firmenname in der „Bude“ verändert hat, wie das Werk in Steyr genannt wird. Der Weg in die Zukunft scheint viel steiniger zu werden als gedacht - für die Beschäftigten und auch für die Eigentümer, die die geplante Zusammenarbeit mit dem russischen Fahrzeughersteller GAZ wegen der Sanktionen auf Eis legen mussten.

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